ruth barbara lotter
bilderbuch für große
„blue night dreams“ weiterlesen
Der Gedichtband „nia z’viel gfühl“, im Tirolerischen Dialekt geschrieben, erschien 2005.
Vor vielen Jahren sagte jemand zu mir, ich sei nicht sehr emotional, ich hätte nicht so viel Gefühl wie er. Ich vertraute diesem Mann. Er war nicht der einzige. Nur wusste ich nicht mehr, was wahr ist und was nicht. Das, was er sagte oder das, was ich fühlte.
Später sagte jemand anders zu mir, wie gemein es sei, dass ich jetzt auf mich hören will und mir egal wäre, was andere zu mir sagen.
Es war der einzige Weg, den ich sah, meinen eigenen Gefühlen zu trauen, denn vieles, was mir andere sagten, wie ich fühlen würde, war falsch. Gefühle sind nicht falsch, doch sind sie in stetigem Fluss.
Ich wollte in meine Seele schauen, mich neu entdecken. Das ist der Grund, warum ich diese Gedichte schreiben musste.
Daraus entstand diese Sammlung.
Du kannst sie auch als Buch erwerben, oder als mp3 oder als CD. Schreib mir einfach!
eigentlich hab i dacht,
s‘ hat alles sei ordnung
i hab gwußt, wann i aufsteh und wann i mi niederleg
i hab gwußt, wer ma wichtig isch
und hab dacht, i woass, was morgen kimmt
und eigentlich hab i dacht,
s‘ hat alles sei ordnung
es schenste isch,
dass i bei mia bin
dass ma koana einiredn kann
dass i spiar, was i will
dass i nimma hirnwichs, wenn’s um mi geht
i trau mi ans leben
ans schene und schiache,
da darf’s mi zerreissn und in alle schtickln fetzn
denn danach wachs i zsammen
wia a neia mensch
und i werd reicher und schener
und mutiger und stärker
s’leben lasst mi von vorn anfangen,
wia a kloans kind,
des nit woass, was kimmt
i frag mi,
wia ma was zrucklassn kann,
wenn ma nit exischtiert
ma isch wia da anfang
und wie’s end von der welt
koa vor und koa zruck
manchmal bin i ganz groß und stark
da kann ma koana
da kann i bam ausreissn
ana welln widerstehn
da bin i stark
manchmal bin i kloan und so verletzlich
da reicht a lufthauch
und i glab, i bin nimma da
wia a bliamel, des ma ausreisst
und glei verbliaht
manchmal hab i’s gfühl
es gibt koa rätsel mehr
und zglaich isch alls a rätsel fia mi
da kannt’s bis in alle ewigkeit dauern
und geschtern vorbei gwesn sein
s’kannt alls so leicht sein
und trotzdem isch’s so schwierig
du woasch,
dass es leben manchmal a so a plag isch
und du moansch,
wenn di nur ducksch, geht alls vorbei
o doch, i schluck scho,
und du kannsch’s ruhig wissen,
wenn i beim gschichtln druckn schluck,
weil i an schmäh fiar,
denn kennen hab i des nia – s’gschichtl druckn.
bisch der erste, der’s schlucken hert.
die andren haben nit amoal ghert,
wenn i was gsagt hab, wenn i’s gschrien hab
und s’rearn hamm’s erscht recht nit ausghaltn
und gsagt hamm’s, i soll’s lassen.
des warum hat dann koan mehr intressiert.
fascht hätt i’s denen glabt,
dass i nia was gsagt hab.
des schtimmt aba nit.
seelenfrau –
i kann nit sagn
was des hoasst für mi
i spiar’s ganz leise
und woaß ganz genau
ma kannt’s mit zerbrechlichkeit verwechseln
aber des bin i nit
seelenfrau –
i kann nit sagn
wia i no sagn kannt dafia
es zittert in mia
und es macht mi ganz stark
a wenn’s glabt’s
da schmerz macht mi schwach
seelenfrau –
i kannt nit sagn
ob i des bin
denn no bin i dabei z’lernen
nit lei eich z’spiarn, sondern a mi
z’lang war i gwohnt so z’lebn
und heit woass i, des war falsch
seelenmensch –
i kann nit sagn
was des isch
i denk ma lei
es schteckt in uns alle drein
zum vorwärts gehn, ghert a mut dazu
dann kemm ma uns traun, unser seel anzuschaun
was macht di glabn,
dass mei verletzlichkeit a schwächn isch?
mit der verletzlichkeit spiar i mi
aba a di und alle andern, de i spiarn mecht
mit der verletzlichkeit woaß i,
dass andre a oane ham
mit der verletzlichkeit geh i auf eich zu
und woaß, i leb
s’letschte jahr war a aufregends jahr
i war alloan und plötzlich sein so viel leit auftaucht
hättesch mia erzählt,
dass a end so viel schenes bring,
i hätt nit soviel angscht ghabt
kannsch du’s a riachn?
des was dauernd passiert auf dera welt…
nit lei da dreck und die stoana,
mei hilflosigkeit kann ma gstohln bleibn
und da steh i da und s’stundenglasl rennt
und s’rennt imma gschwinda
lebsch no
bisch scho toat –
oda boads –
oda koans?
was soll i da dazähln?
bei allem was fragsch
sein deine antwortn scho längscht in dia drein
angscht isch allaweil a gfängnis
des mia geschtern baut habn
und mia lassn sie s’lebn beherrschn
und fia heit und fia morgen
legt de angscht uns gwaltige fessln an
i bin z’tiefscht verletzt,
i hab di so gliebt, so wie du bisch
i hab’s beschte in dir gliebt und a des schlechte
i hab des gliebt, was du a no sein kanntesch
i hab deine schlechten seiten gnommen und ghofft,
dass dei herz und mei liab dir zoagt,
dass die liab der weg isch für a bessre welt
i hab mi teischt
erinnersch di no,
wia i gsagt hab,
dass wörta nix sein
weil hearn mecht,
wia’d was sagsch
weil i segn mecht,
wie’d was sagsch
und jetzt steh i da
und alles was ma bleibt
sein wörta
kannsch di no erinnern
an den tag, wo’s das herz zerrissen hat?
da hat da teifl dei herz gnommen
und hat zogen in alle richtungen
und s’hat so unendlich weah tan
du sagsch, du fühlsch di wie a fremda
und du vergisch dabei, dass du’s bisch,
der wie a fremder isch
geschtern bin i aufgwacht
wia nach oana schiachn nacht mit donner und blitz
wo da morgen ganz kloar isch
da himmel blau und sauba
lass da erzähln
i hab an menschn troffn
mia ham an unsere herzn griaht
no heit kann i sei umarmung spiarn
i hab von gfühle gsprochn
mia haben davon tramt auszubrechn
in de monat warn mia uns so nah und doch so fern
da war a angst, mia wurdn nia a paar
da denksch oft nach
was die liab isch
und übersiegsch
dass sie eh da isch
rund um di
im Dialekt und auf Hochdeutsch
mit jedem du kimmt was neis
und jedes neie isch a sterndl,
des aufgeht am horizont.
des kann da niemand nehmen,
nur du kannsch’s vergessen.
des sein deine sterndln
und du bisch der meischter
über dein sternenhimmel
und vergiß nit, jed’s sterndl
macht dein himmel heller und schener und leichtender.
geh aussi und sammel deine stern
polier sie und putz sie, sei guat zu ihnen
und wenn oana geht, wird a neier kemmen,
und der alte wird nachstrahlen
als erinnerung in deim herzn.
und dei herz wird heller
und schener
und leichtender.
vergiß des nit, des isch dei leben,
des du zum leichten bringsch.
wenn i was sag,
dann kannt’s sein, dass in 567 tag jemand kimmt
und sagt, du hasch aba gsagt vor 567 tag
du erzählsch mia sachen und i hear dia zua,
da sein luschtige gschichtn und i schau da ins gsicht
und woass,
da sein no ganz andere gschichtn
des dings mit dia,
isch es beschte was ma passieren hat kennen
was anders als a dings tat i jetzt a nit aushalten
i miassat rennen, wenn’s was anders war als a dings
i woass zwar nit, was des dings eigentlich isch
aba i woass, es lasst mi atmen
i woaß nit,
wieso i woaß, was du brauchsch, a wenn’d nit da bisch
und wenn i di verwirr,
mach da nix draus.
i verwirr mi selber oft gnuag.
nua i bin’s gwohnt und du nit.
es isch koa unruah nit
des isch a aufregung
de durch mi fahrt
wenn’d neben mia liegsch
i kannt stundenlang nua dasitzn und schaugn
wia du was machsch
i kannt tagelang nua dasitzn und schaugn
wia du mit leit redsch
i kannt wochenlang nua dasitzn und schaugn
wia du schlafsch
geschtern hab i den mond angschaut
und hab aufghert zum denken
dass i di näxschte wochn nit segn kann
dass i dei lächln a nit segn werd
i hab aufghert zum denken,
dass i mi an di gewehnt hab.
sonnenaufgang
deine lippn suchn meine
schmecksch wia siass
kann nit aufheren
nia vergessn
nur lippn
trau mi nit mehr
halt nit mehr aus
nur a bussl
wenn i in deine augn nur a sekundn einischaug,
bin i betrunkn
als ob i’s ganze meer austrunkn hat
i mecht blind sein,
um die liab, de i fühl, z’segn
i mecht taub sein,
um die liab, de ich brauch, z’hearn
Endlich habe ich meine Gedichte aus einer dunklen Zeit veröffentlicht.
Es ist eine besondere Herausforderung, meine Traurigkeit offen stehen zu lassen. Wie viele Menschen gibt es, die verstehen, dass es Zeiten gibt, wo sie immer mitschwingt, sie mein ständiger Begleiter war?
In sieben mageren Jahren, die mit dem Tod des Vaters begannen und mit dem der Mutter endeten, kamen Wörter zu mir. Heute scheinen die Schatten von damals verschwunden. Inzwischen wurden sie ein integraler Bestandteil. Abschied zeichnete diese Zeit meines Lebens auf vielfältige Weise.
Ich sammelte Wörter.
Wörter halfen zu überleben.
Eines Tages stellte ich fest, dass vieles in der Tiefe schlummerte, bis die Kraft zum Wachsen erreicht war, die ersten Triebe auftauchten und ließen mich wie eine Pflanze wieder dem Licht zustrebte.
Ich will die dunklen Zeiten nicht vergessen, sie sind ein Teil von mir, wie die heiteren auch.
Bestellen kannst du sie direkt bei mir. Schick mir einfach eine Nachricht.
Eine meiner Leidenschaften, das Schreiben, ist heuer gänzlich zu kurz gekommen.
Endlich habe ich meine Gedichte aus einer dunklen Zeit veröffentlicht. Das Design war bereits im vergangenen Jahr fertig, die Bilder ausgesucht.
Es ist eine ganz eigene Herausforderung für mich, meine Traurigkeit offen stehen zu lassen. Wie viele Menschen gibt es, die verstehen, dass es Zeiten gibt, wo sie immer mitschwingt?
In sieben mageren Jahren, die mit dem Tod des Vaters begannen und mit dem der Mutter endeten, kamen Wörter zu mir. Heute scheinen die Schatten von damals verschwunden. Inzwischen wurden sie ein integraler Bestandteil. Abschied zeichnete diese Zeit meines Lebens auf vielfältige Weise.
Ich sammelte Wörter.
Wörter halfen zu überleben.
Eines Tages stellte ich fest, dass vieles in der Tiefe schlummerte, bis die Kraft zum Wachsen erreicht war, die ersten Triebe auftauchten und ließen mich wie eine Pflanze wieder dem Licht zustrebte.
Ich will die dunklen Zeiten nicht vergessen, sie sind ein Teil von mir, wie die heiteren auch.
Und zwar ganz privat, ganz allein, zu intim, zu sensibel, um sie anderen in die Hände zu legen, wollte ich dieses kleine Büchlein zum Leben erwecken.
Im ebook wirbelt es meine Bilder durcheinander, die Wörter nicht. Die Gedichte sind geblieben wie sie waren.
Ein Auswahl der Gedichte und Fotos kannst du hier nachlesen.
Bestellen kannst du sie hier.
Oder direkt bei mir. Schick mir einfach eine Nachricht.
ich falle durch ein endloses Universum.
kann nicht sehen,
wo es beginnt und wo es endet.
ich fliege als Wolke,
die niemand berühren kann.
manchmal unsichtbar, nicht existent.
ich fliege über Berge.
das wildeste Gewitter versucht,
meine Tränen als Hagelkörner niedergehen zu lassen.
ich fliege als Wind,
über das Meer mit nichts, um mich anzuhalten,
und trinke eine neue Flasche mit frischen Tränen.
ich fliege über die Wüste,
die Hitze brennt
und ich hoffe, ich vergehe.
auf der sinnlosen Suche
wie ich vernichten könnte,
was ich fühle.
ich frage mich,
woher all die Tropfen fallen,
die über meine Wangen gleiten?
ist es meine Wolke,
die sich aus dem bildete,
was ich vergessen wollte?
oder sind es unser aller Träume
die nicht mehr wussten,
wie sie zu träumen sind.
all das Verdrängte stieg zum Himmel,
und die Wolke wurde dichter und dunkler,
bis der erste Tropfen fiel.
als ich zu weinen begann,
wusste ich nicht mehr,
wann ich je wieder aufhören würde.
und nun weine ich,
weil ich nichts anderes weiß,
bis die Wolke geleert und das Meer gefüllt.
langsam lerne ich,
in meinen Gefühlen zu schwimmen,
ich treibe darin, um dann wieder aufzutauchen,
und gebe allem Vergessenen,
das verloren war,
einen Raum der Geborgenheit.
meine Tränen von heute,
sind mein Regenbogen.
sie bringen Farbe in mein Leben,
trösten mich, wenn ich traurig bin.
sie fallen in die Tiefe
des gefrorenen Lächelns von gestern.
sie springen in Kaskaden über meine Wangen,
wenn das Lachen mich überfällt.
ich lasse sie fließen,
weil ich meinen Schmerz sehe.
sie, die wie Tautropfen entstehen,
um alte Erinnerungen mit frischem Wasser zu beleben.
ich bin ganz nah bei mir.
da, wo alles seinen Anfang nimmt
und alles enden wird.
da, wo nur mein Gefühl zuhause ist,
da ist soviel Wunderbares,
aber auch so viel Schmerz.
langsam bekomme ich eine Idee,
wer ich bin,
ohne Mantel der Verleugnung.
ich bekomme Angst,
dass ich nicht mehr weiß,
was tun. die Stimme bricht.
warum nur schmerzt so Vieles,
an diesem Platz ohne Worte,
im Meer der Gefühle?
es geht tief hinunter
in ein unbekanntes Land,
das klarer nicht sein könnte.
die Erinnerung an dieses Land
wurde mir ausgetrieben,
als ob es böse wäre.
es ist so ungeheuer gewaltig.
es ist so unendlich klein.
alles und nichts.
ich bin es nicht mehr gewöhnt
so zu spüren.
noch immer schnapp ich nach Luft.
ich versuche, mit dem Wind zu sprechen,
er berührt mich,
er singt für mich
ein Lied der tausend Blätter,
mit jedem Blatt eine andere Geschichte,
während ich meinen geheimsten Schmerz flüstere.
ich versuche mit dem Wind zu spielen,
er tanzt mit mir,
er spielt mit mir
das Spiel der tausend Blätter,
mit jedem Blatt eine andere Geschichte,
während mein Schmerz sich in seinem Atem verliert.
ich hatte meine Unschuld verloren,
und sie kam zurück,
als ich bereit war.
ein riesiges Universum der Weisheit
und ich habe ein Teil berührt
als meine Unschuld ein Teil von ihr wurde.
wenn ich versuche, einfach zu sein,
obwohl und gegen alles, was ich je sah,
dann finde ich die Reinheit des Lebens.
mit dieser Unschuld kann ich offen sein,
kann sehen, dass alles richtig ist,
auch wenn ich es nicht verstehe.
jungfräulich bin ich Teil des Universums,
heller und schöner
berührender und zarter.
das ist, was ich probiere.
als ich es wagte, dich zu treffen,
sah ich eine Göttin.
ich bestaunte deine Schönheit
und verstummte, um deine Weisheit zu sehen.
still verneigte ich mich tief.
aber deine Mutter sagte mir,
ich soll mit dir tanzen.
du bist so wunderbar.
ich wage es kaum, dich anzusehen.
wie sollte ich da tanzen?
leise fingst du zu lachen an,
ansteckend,
und ich lachte mit dir.
ich wusste nicht warum,
demütig, verlegen, scheu.
du sagtest:
ich bin nicht mehr
und auch nicht weniger als jeder von uns
gib mir deine Hand
und tanze.
die Göttin nahm meine Hände
und wir begannen uns zu drehen.
während ich sie anblickte,
begriff ich,
dass wir die Welt umarmten.
Jetzt steht sie still,
die Zeit.
nach Wochen,
wo jede Umdrehung
etwas Neues brachte,
ist es still.
am Morgen krähte ein Rabe
und kündigte das Schweigen an.
wann wird sich die Starre lösen?
noch sehe ich kein Ende.
bewegungslos
warte ich auf das Unaufhaltsame,
harre dem Unwiederbringlichen,
suche den stetigen Wandel.
noch steht sie still,
die Zeit.
Der Gedichtband „Nia z’viel Gfühl“, im Tirolerischen Dialekt geschrieben, erschien 2005, die englische Übersetzung 2006. Jetzt, 2015, endlich als ebook bei Amazon!
die tirolerische Ausgabenia z’viel gfühl
|
die englische Ausgabenever too much feeling
|
und das Hörbuchnia z’viel gfühlGRATIS!
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Hier eine Auswahl: Lieblingsgedichte meiner Freunde
mit jedem du kimmt was neis und jedes neie isch a sterndl,
des aufgeht am horizont.
des kann da niemand nehmen,
nur du kannsch’s vergessen.
des sein deine sterndln
und du bisch der meischter
über dein sternenhimmel
und vergiß nit, jed’s sterndl
macht dein himmel heller und schener und leichtender.
geh aussi und sammel deine stern
polier sie und putz sie, sei guat zu ihnen
und wenn oana geht, wird a neier kemmen,
und der alte wird nachstrahlen
als erinnerung in deim herzn.
und dei herz wird heller
und schener
und leichtender.
vergiß des nit, des isch dei leben,
des du zum leichten bringsch.
i trau mi ans leben.
ans schene und schiache,
da darf’s mi zerreissn und in alle schtickln fetzn.
denn danach wachs i zsammen
wia a neia mensch.
und i werd reicher und schener
und mutiger und stärker.
s’leben lasst mi von vorn anfangen,
wia a kloans kind,
des nit woass, was kimmt.
und jeder, der mia begegnet,
isch a umarmung fia an neianfang.
da mag’s no so schiach ausschaun,
a neia tag bring neies lebn
und neien mut fia morgn.
und’s kitzelt mi,
wia die sonn in der nasn.
und dann nias i vor lauter überraschung
und schneiz mi ganz laut.
i trau mi ans lebn.
dabei arbeite ich soviel, wie schon lange nicht mehr.
Als erstes kam meine neue Fotoseite
Da wartet noch einige Arbeit auf mich.
Doch die nächsten Projekte harrten meiner. Vom Buch, diesem noch nicht zur Welt gekommen Baby, will ich jetzt noch nichts verraten, außer: es wird eine Liebesgeschichte…
Ich wollte nach meinem Umzug nach Eisenstadt, meine ehrenamtliche Arbeit beginnen. Auch die begann sich selbständig zu machen, denn plötzlich wurde aus dem Lesen für Erwachsene ein Ort, wo ich alles ums Lesen hier im Burgenland zu sammeln begann.
Es wurden Leseorte.
Ich trage alles zusammen, was Bücher, Literatur, Bibliotheken, Buchhandlungen, Büchereien, Verlage, vorerst hier im Burgenland, zu bieten haben. Nachdem ich begonnen habe, all diese Orte zu besuchen,
Webseite, Name, Layout, Statuten, Konzept, Ideen und noch viel mehr gab es hier zu entwerfen und zu bedenken. Selbst über die Buchhaltung machte ich mir Gedanken.
Wie du siehst, erwarte ich Mehrlinge. Ich traue mir nicht über den Weg, es könnte sein, dass sich in meinem Kopf noch irgendwo ein Kind hinter den anderen versteckt. An und für sich, denke ich, reicht es. Denn ich komme mit der Blutversorgung nach oben gerade noch zurecht. Und sie sollen ja wachsen und gedeihen. Auch wenn ich manchmal überfordert bin mit ihren Bedürfnissen. Irgendwann, hoffentlich bald, dürfen sie selbständig werden und ein eigenes Leben führen.
ich versuche mit dem Wind zu sprechen
er berührt mich
er singt für mich
ein Lied der Tausend Blätter
mit jedem Blatt eine andere Geschichte
während ich meinen geheimsten Schmerz flüstere
ich versuche mit dem Wind zu spielen
er tanzt mit mir
er spielt mit mir
das Spiel der Tausend Blätter
mit jedem Blatt eine andere Geschichte
während mein Schmerz sich in seinem Atem verliert
warum sollte ich nicht
am Morgen
nach Sternen greifen wollen
warum sollte ich nicht
zu Mittag
das Leben genießen wollen
warum sollte ich nicht
am Abend
das Lachen finden wollen
warum sollte ich nicht
in der Nacht
von Schönem träumen wollen
warum sollte ich nicht
jederzeit
dich in die Arme schließen wollen
manchesmal weht es mich in alle Richtungen
und ich weiß nicht,
was mit mir geschieht
weil jeder Tag so neu ist,
bist auch du
so neu für mich
ich hör nicht auf zu schauen,
nur um zu verstehen,
wer du bist.
und so wie sich der Wind dreht,
drehst du dich
in deinem Leben
ich habe aufgehört
eine Sicherheit zu suchen,
die keine ist
eine Sicherheit, mit der ich glauben würde,
dass ich weiß,
wer du bist.
ich tanze mit dir am weiten Himmel
auf einer Wolkenkette balancierend
drehen wir uns zu den glitzernden Strahlen der Sonne hin
ich singe mit dir im tiefen Meer
dem ewigen Walgesang folgend
verlieren wir uns in den unendlichen Weiten des Ozeans
ich lache mit dir am lichten Morgen
während Gräser unsere Füße kitzeln,
reinigt der Morgentau unsere Gedanken von Altem
I dare
I dare to live
to see the best, to see the worst
and when I am spread in thousand pieces
I grow together
as a new born child
I become richer and more beautiful
braver and stronger
my life allows me to start again
like a small child
who never cares what tomorrow brings
everyone I meet
is a hug for a new beginning
and it doesn’t matter what the day looks like
a new day brings new life
and courage for the next step
it tickles me
like the sun on my nose
then I sneeze cause I am so surprised
I blow my nose as loud as I can
I dare to live
i trau mi
Zum Hineinhören
i trau mi ans leben
ans schene und schiache,
da darf’s mi zerreissn und in alle schtickln fetzn
denn danach wachs i zsammen
wia a neia mensch
und i werd reicher und schener
und mutiger und stärker
s’leben lasst mi von vorn anfangen,
wia a kloans kind,
des nit woass, was kimmt
und jeder, der mia begegnet,
isch a umarmung fia an neianfang
da mag’s no so schiach ausschaun,
a neia tag bring neies lebn
und neien mut fia morgn
und’s kitzelt mi,
wia die sonn in der nasn
und dann nias i vor lauter überraschung
und schneiz mi ganz laut
i trau mi ans lebn.
Joni Mitchells „If“ machte mich neugierig. Für andere Geniesser in Deutsch und Englisch das Gedicht von Rudyard Kipling, das sie zu dem Lied inspirierte.
You can read Kipling’s orginal in English after the video with Joni Mitchell.
Wenn du den Kopf behältst und alle anderen
verlieren ihn und sagen: Du bist schuld!
Wenn keiner dir mehr glaubt, nur du vertraust dir
und du erträgst ihr Misstrauen in Geduld
Und wenn du warten kannst und wirst nicht müde
und die dich hassen dennoch weiter liebst,
die dich belügen strafst du nicht mit Lüge
und dich trotz Weisheit nicht zu weise gibst
Wenn du dich nicht verlierst in deinen Träumen
und du nicht ziellos wirst in deinem Geist
wenn du Triumph und Niederlage hinnimmst,
beide Betrüger gleich willkommen heißt
Wenn du die Worte die du mal gesprochen
aus Narrenmäulern umgedreht vernimmst
und siehst dein Lebenswerk vor dir zerbrochen
und niederkniest, wenn du es neu beginnst
Setzt du deinen Gewinn auf eine Karte
und bist nicht traurig, wenn du ihn verlierst
und du beginnst noch einmal ganz von vorne
und sagst kein Wort was du dabei riskierst
Wenn du dein Herz bezwingst und alle Sinne
nur das zu tun was du von dir verlangst
auch wenn du glaubst es gibt nicht mehr da drinnen
außer dem Willen der dir sagt: Du kannst!
Wenn dich die Menge liebt und du noch du bleibst
wenn du den König und den Bettler ehrst
wenn dich nicht Feind noch Freund verletzen können
und du die Hilfe niemanden verwehrst
Wenn du in unverzeihlicher Minute
Sechzig Sekunden lang verzeihen kannst:
Dein ist die Welt – und alles was darin ist
Und was noch mehr ist – dann bist du ein Mensch!
IF you can keep your head when all about you
Are losing theirs and blaming it on you,
If you can trust yourself when all men doubt you,
But make allowance for their doubting too;
If you can wait and not be tired by waiting,
Or being lied about, don’t deal in lies,
Or being hated, don’t give way to hating,
And yet don’t look too good, nor talk too wise:
If you can dream – and not make dreams your master;
If you can think – and not make thoughts your aim;
If you can meet with Triumph and Disaster
And treat those two impostors just the same;
If you can bear to hear the truth you’ve spoken
Twisted by knaves to make a trap for fools,
Or watch the things you gave your life to, broken,
And stoop and build ‚em up with worn-out tools:
If you can make one heap of all your winnings
And risk it on one turn of pitch-and-toss,
And lose, and start again at your beginnings
And never breathe a word about your loss;
If you can force your heart and nerve and sinew
To serve your turn long after they are gone,
And so hold on when there is nothing in you
Except the Will which says to them: ‚Hold on!‘
If you can talk with crowds and keep your virtue,
‚ Or walk with Kings – nor lose the common touch,
if neither foes nor loving friends can hurt you,
If all men count with you, but none too much;
If you can fill the unforgiving minute
With sixty seconds‘ worth of distance run,
Yours is the Earth and everything that’s in it,
And – which is more – you’ll be a Man, my son!
du, Frau mit den tausend Ohren
hörtest uns allen zu
und wurdest nicht müde
bis jetzt
nun ist der Moment
wo wir schweigend neben dir stehen
und unsere Dankbarkeit
im Herzen tragen
nun bleibt uns
der Abschied
dich in Gedanken umarmen, herzen und drücken
und eigentlich will ich lachen für dich
ich übe
mit wenig Erfolg
die Beständigigkeit
der ewigen Veränderung
jetzt steht sie still,
die Zeit
nach Wochen,
wo jede Umdrehung
etwas Neues brachte,
ist es still
am Morgen krähte ein Rabe
und kündigte das Schweigen an,
bis die Starre sich auflösen wird
noch sehe ich kein Ende
bewegungslos
warte ich auf das Unaufhaltsame
Unwiederbringliche
den stetigen Wandel
Stillness
now it stands still
the time
it is quiet
after weeks
any turn around
brought news
in the morning a raven carks
and pronounces the silence
till the numbness will clear away
for now I see no end
motionless
I wait for the irrrestistable
irrecoverable
the continuous change
yet it stands still
the time
Dance with the Goddess
When I dare to meet you
I saw a Goddess
I marvel at your beauty
I hush to see your wisdom
and simply bow low
But your mother told me
I should dance with you
you are so wonderful
I hardly dare to look at you
how should I dance?
Quietly you started to laugh
infectiously
and I laughed with you
I didn’t know why
humbly, bashful, shy
You said:
I am not more
and neither less than any of us
give me your hands
and dance
The goddess took my hands
and we started to turn around
while I glanced at her
I realized
that we embraced the world
***
Der Tanz mit der Göttin
Als ich es wagte, dich zu treffen
Sah ich eine Göttin
Ich bestaunte deine Schönheit
Ich verstummte, um deine Weisheit zu sehen
Still verneigte ich mich tief
Aber deine Mutter sagte mir,
Ich soll mit dir tanzen
Du bist so wunderbar
Ich wage es kaum, dich anzusehen
Wie sollte ich da tanzen?
Leise fingst du zu lachen an,
Ansteckend
Und ich lachte mit dir
Ich wusste nicht warum
Demütig, verlegen, scheu
Du sagtest:
Ich bin nicht mehr
Und auch nicht weniger als jeder von uns
Gib mir deine Hand
Und tanze
Die Göttin nahm meine Hände
Und wir begannen uns zu drehen
Während ich sie anblickte,
begriff ich,
dass wir die Welt umarmten.
***
Das Baby einer Freundin wird seine Geburt nicht überleben. Sie bat mich, wenn ich Lily sehen sollte, mit ihr zu tanzen. Und Lily nahm meine Hände und tanzte mit mir. Sie ist am 10.01.11 wieder zurück, von wo sie kam. Lily wird immer in unseren Herzen bleiben.