Die ersten 4 Tage: Face the Outback auf deutsch

Bevor ich über die ver­gan­genen 8 Tage zu erzählen beginne… Ich hat­te mir nicht vorgestellt wie wun­der­bar es ist mor­gens faul zu sein, bei ein­er Tasse Kaf­fee zu sitzen und 3x ohne Eile auf’s Klo zu gehen. Ich liebe Alice Springs.

Wir starteten in Ade­laide und fuhren ins Clare Val­ley, ein­er wun­der­schö­nen Wein­re­gion in Südaus­tralien und wir lan­de­ten in einem Weingut, da öster­re­ichis­che Jesuit­en angelegt hatten.

Weit­er gings nach Mel­rose zum Lunch mit Blick auf den Mt. Remark­able. Bemerkenswert ist er, weil er die Regen­gren­ze bildet. img_7259
Nördlich fällt nur mehr max. 200mm Regen pro Jahr, wenn er fällt. Nor­maler Farm­be­trieb ist hier nicht mehr möglich.

Genug glaubten es nicht.

Ruinen wie diese, gab es zahlre­iche, nur nicht von so riesigem Aus­mass. Das war schon eine ziem­lich große Farm.

Dann kamen wir zum ersten heili­gen Platz der Abo­rig­ines. Es war ein “male secret place”. Es mag selt­sam klin­gen, aber bei den heili­gen Plätzen der Män­ner fühlte ich mich nie wohl. Ich bin schon als “white fel­low” ein Ein­drin­gling, aber als Frau dann noch viel mehr. Ich kön­nte eine Schwest­er von ihnen wer­den, aber als Frau dürfte ich nie an männlichen Zer­e­monien teil­nehmen. Bei dieser Reise gewann meine Neugi­er, aber ich bin mir nicht sich­er, ob ich das näch­ste Mal wieder so nahe hinge­hen würde.

Am Abend kamen wir am Wilpe­na Pound an. Und ich sah das erste Wal­la­by direkt vor mir ste­hen. Wie über­all in den Natur­parks ler­nen die Tiere lei­der viel zu schnell, wie sie an Nahrung her­ankom­men würden.

Es war meine erste Nacht draussen. Bis zum Ende der Reisel­ernte ich diese sehr schätzen, es war immer fein­er draussen zu schlafen als in irgen­deinem geschlosse­nen Raum. Nur der Mond, auf den ich mich so gefreut hat­te, der war extrem hell und schien wie ein Schein­wer­fer auf uns herunter.

Der Wet­ter­bericht hat­te uns ver­sprochen, dass wir die extreme Hitze mit in den Nor­den nehmen wer­den, so hat­ten wir tagsüber Tem­per­a­turen von 45 bis 52°. In der Nacht kühlte es dann angenehm ab. In dieser ersten Nacht hörte ich dann wie ein Wal­la­by langsam davon hop­pelte und ich mußte grinsen.

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Da ich mir Gott sei Dank nie zu stark den Kopf zer­breche, was dann über­mor­gen passiert, entsch­ied ich, dass ich nicht auf den Rand des Vulkankraters rauf­steigen wollte. Auch wenn sie um 7.00 auf­brachen (ich wußte nicht, dass das eine der läng­sten Nächte war, die ich die näch­sten Tage erleben sollte), würde es doch bald heiß werden.

Dafür hat­te ich Zeit für die Bäume und genoss den Spazier­gang durch den einzi­gen Ein­gang, den es in diesen erlosch­enen Vulkankrater gab.

Nach dem Mit­tagessen fuhren wir los. Ich denke, es war Gum Creek, was aber nicht ganz so wichtig ist, die creeks sind alle aben­teuer­lich, die dazuge­höri­gen Straßen auch.

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Dies war noch eine harm­lose, denn wenn wir wirk­lich mit­ten drin­nen war, kon­nte ich nicht mehr fotografieren, unser Bus hop­ste genau­so wie ein Skippy.

Wir kamen in Anchorchi­na an, der Name bedeutet, mit Blut getränk­ter Felsen. Eine heiße Nacht und der kleine Köter war nicht ein­ver­standen, dass ich draußen schlief. Zumin­d­est regte er sich sehr auf, als er mich, nach­dem er eine Katze (ich denke halt es war eine) gejagt hat­te, ent­deck­te. Trau­rig ging ich wieder hinein. Das Haus, indem wir hier schliefen, war in den 1930er Jahren ein Hospital.

Inzwis­chen hat­te ich gel­ernt, dass wir white fel­lows sehr viel Lärm mit­brin­gen. Über­all wo wir waren, hörte ich, entwed­er einen Kühlschrank oder einen Gen­er­a­tor, der uns den Strom lieferte oder wir macht­en mit unserem Geschnat­ter selb­st ziem­lich viel Lärm.

Am näch­sten Tag ging es nach William Creek. Und die Orte began­nen immer eigen­er zu werden.

Obwohl ich hoffte, keine dieser riesi­gen Minen zu sehen, die ich schon in den Doku­men­ta­tio­nen im Fernse­hen als riesige Wun­den, die man ins Land schlägt, emp­fand, sahen wir die größte Kohlen­mine South Aus­tralias. 45% des Kohleab­baus der­Welt stammt aus Australien.

Talc Alf macht Speck­steintafeln und Skulp­turen, die er mit sein­er eige­nen Philoso­phie durchtränkt, Deu­tun­gen von Namen und Buch­staben. Der Muto­nia Sculp­ture Park

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bekommt jährlich eine neue Skulp­tur, die die in der Nähe leben­den Aussteiger (Tom meinte aus der Hip­piegen­er­a­tion) machen. Das alles ist entwed­er skuril bis witzig. Speziell für dich Andreas, ich weiß mit Autos kann man besseres machen, aber mit Wracks auch weniger würdevolles 🙂

Weniger orginelle Zeitgenossen haben sich entschlossen “BIG” Dinger zu machen, da gibt es “Big Bananas” und anderes selt­sames, warum man diese “BIG” Kra­genei­dechse noch einsper­rt, weiß ich nicht.

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Lake Eyre South, der kleinere Teil des Salzsees, gab uns einen kleinen Geschmack, wie man diese Gegend ent­deck­te. Wir glück­lichen hat­ten einen Bus mit Air­con­di­tion­ing und riesi­gen Wasser­tank mit uns. Trotz der Hitze war es für mich wie eine Luxu­s­reise. Wir waren jet­zt im Gebi­et des “Great Arte­sian Basins” einem riesi­gen Unter­wassersee, der unter hohem Druck ste­ht und ab und an seine Pick­el aus­treibt und die sehen so aus:

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und oben kann dann das Wass­er her­vortreten. Die Sonne war inzwis­chen so scharf, dass es für mich angenehmer war, die Bluse zu tragen.

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Es war also nicht so kühl, son­dern so heiß. Irgend­wie war das sehr eigen mit­ten in der Wüste solche Wasser­löch­er zu sehen.

Aber nichts gegen den kle­in­sten Pool in Cow­ard Springs. Wir bade­ten da in 2 Mill. Jahre alten Wass­er und es sprudelte und zis­chte, als ob es frisch geboren wäre. War halt ziem­lich lange unter der Erde und die Freude war unge­brochen endlich wieder Tages­licht zu erblicken.

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