Mein Name ist Ruth Barbara Lotter. Und ich reise leidenschaftlich gerne.
Endlich habe ich alle viele meiner Reisen in diesem Blog zusammengeführt, endlich vereint. Australien, Amerika, aber auch Europa. Reisen ist ein wunderbarer Weg zu lernen, über Menschen, über die Welt, über mich. Deshalb schreibe ich weniger darüber, was etwas kostet und mehr darüber, was ich gelernt und gesehen habe.
Das Reisen, so wie es mir am meisten Spaß macht, habe ich erst spät entdeckt. Es sind meine privaten Studienreisen.
Und eines will ich nicht vergessen, meiner Leidenschaft für’s Fotografieren kann ich auf Reisen wirklich nachgehen. Und es gehört zu meinen größten Freuden, die Bilder immer wieder anzusehen.
Andere bereiten sich intensiv vor, ich mache das im Nachhinein. Ich lege ein ungefähres Inhaltsverzeichnis einer geplanten Reise anzulegen. D.h. ich habe Überschriften gelesen, nicht mehr, damit ich weiß, wo es hingeht. Diese werden anschließend gefüllt mit Erfahrungen und Erlebnissen. Komme ich wieder nach Hause, beginne ich nachzulesen. Das erklärt mir nun, warum es immer wieder längere Pausen zwischen meinen langen Reisen gab. Die Emotionen, die mit Informationen getränkt werden, brauchen ihre Zeit, bis ich sie verarbeitet habe.
Begonnen hatte es 2009 in Australien. Ich war mit Flieger, Zug, Camper, Bus unterwegs, genoß es durch Reiseleiter geführt zu werden, und kam trotzdem mit einem riesigen Berg an Fragen zurück. So begann ich nachzulesen, zu lernen und am Ende wurde mir die Erde vertraut, wie ein Bruder oder eine Schwester und doch blieb sie ein wenig fremd, behielt sie einige Geheimnisse für sich. Nicht weil sie so eifrig ihr Innenleben beschützt, sondern weil ich noch nicht bereit zu sehen war oder bin.
2011 ging es der Westküste Nordamerikas entlang, von LA bis nach Vancouver, exakt 6000 km, was mich ebenso zum Schmunzeln brachte wie die Frau von der Autovermietung. Ich mag den Pazifik, ich liebe die Weite in Amerika, und ich wollte sehen, ob ich dem näher kommen kann, was Pazifischer Feuerring, genauer der Kontinentalverschiebung von pazifischer und nordamerikanischer Platte näher kommen konnte. Ich fuhr auf der Suche nach dem San Andreas Graben, sah die vielen Vulkane, von denen ich nichts wusste.
2013 widmete ich dem Alten Europa. Ich wollte wissen, wo die ersten Menschen lebten, sehen, was für Kunst sie schufen, mir ein wenig vorstellen können, was es hieß vor 35.000 Jahren in Europa zu leben.
2014 machte ich mich auf in den „Wilden Westen“. Ich sah Sacred Places der Native Americans. Von Wisconsin bis nach Wyoming (Yellowstone). Ich fuhr über die Prärie, sah die Black Hills mit Mount Rushmore, Devils Tower, Bad Lands von South Dakota und Wyoming und kam schließlich nach Yellowstone. Ich war in einem Lager, wo Japaner interniert wurden, bei Heart Mountain. Ich lernte viel über Amerika.
Und alle kürzeren Reisen, ob Venedig oder Oslo, nach Kärnten oder Niederösterreich, sind hier versammelt.
Seit Oktober 2016 habe ich einen neuen Partner. Denn vor einiger Zeit rief die Straße und forderte mich auf, sie wieder zu erobern. Ich zögerte, konnte aber nicht widerstehen. Ich habe es gewagt: Ein kleiner Camper musste her. Ich überlegte hin und her, wie groß, wie klein, was brauch ich und was brauch ich nicht. Als leidenschaftliche Franzosenfahrerin fiel mein Blick schon bald auf einen Renault, aber irgendwie dachte ich, ich hätte noch dies und das zu erledigen. Jules habe ich ihn getauft. Das Leben findet heute und nicht morgen statt.
Reisen nicht zu fremden Städten, sondern zu Menschen, noch mehr zu den besonderen Seiten der Welt, dorthin, wo sie noch selbstbestimmt ist.
Ich bin auf der Suche nach Plätzen, wo die Erde sich selbst gehört. Und Europa ist hier sicher eine große Herausforderung.