Urlaub vorkosten: Ein bisserl Stonehenge ums Eck besuchen

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Ein Muse­ums­be­such kann manch­mal eine wun­der­bare Ersatzhand­lung sein. Statt Stone­henge zu besuchen, lerne ich ein wenig darüber und drumherum. Ich reise mit mein­er Fan­tasie nicht nur in andere Gegen­den son­dern auch in eine andere Zeit zu anderen Men­schen, Men­schen, die irgend­wo auch meine Vor­fahren waren.

Da bis 27.11.2016 im Mamuz in Mistelbach/Niederösterreich  eine Ausstel­lung über Stone­henge läuft, habe ich mich aufgemacht und mir die Ausstel­lung angeschaut. 3 Stun­den bin ich herum gegan­gen, habe mir alle Videos angeschaut, habe manch­mal bei Führun­gen zuge­hört, habe mich neben eine gelang­weilte 17-Jährige geset­zt und ihr von Reisen erzählt und eine mein­er Lieblings­geschicht­en, die ich schon Lau­ra von den Ahousat erzählt hat­te, aus­gepackt. Es ist eine Geschichte vom Anbe­ginn der Zeit.

Einen Tag später habe ich verzweifelt ver­sucht, alle Fra­gen, naja ziem­lich viele, zumin­d­est solche, die auch beant­wortet wer­den kön­nen, durch Lesen und Schauen und Hören zu lösen.

Langsam klären sich Dinge, die für mich noch offen geblieben sind. Wahrschein­lich ist es ein­fach meine Aus­bil­dung als Eth­nolo­gin, dass ich erst mal ein wenig über die Leute wis­sen will, denn son­st kön­nten es wohl auch Außerirdis­che sein, die Steine auf­stellen (wozu sollen Außerirdis­che soweit reisen, um dann sinn­los Steine anzuhäufen?) und dann wäre es mir ziem­lich egal. Aber Men­schen inter­essieren mich. Die Kleine neben mir hat mich gefragt, ob ich, wenn es möglich wäre, zum Mars fliegen wollte. Zu mein­er eige­nen Über­raschung verneinte ich blitzschnell. Es gibt so vieles, was ich hier noch zu ler­nen und zu ver­ste­hen habe, und der Mars hat nichts davon.

Es ist das Leben, unser Leben, von dem ich nicht satt werde, mehr zu erfahren.

Wer waren also die Men­schen, die so viel Zeit hat­ten, etwas Riesiges, Gewaltiges, beina­he Überirdis­ches aufzustellen?

Es waren Bauern, die ersten in Europa. Die aus Ana­tolien kamen, Ger­ste und Weizen, genau genom­men wird es Einko­rn oder Emmer gewe­sen sein, in den Taschen mit­brin­gend, Schafe und Ziegen vor sich hertreibend, die es vorher in Mit­teleu­ropa nicht gegeben hat, Rinder und Schweine, die es hier schon gab, aber nicht für den Haus­ge­brauch gezähmt, nicht zu vergessen. Dank der Genetik ist eines klar, es gab keinen Kul­tur­trans­fer, son­dern Men­schen kamen und bracht­en ihre Kul­tur mit. Die Sar­den haben heute noch am meis­ten Gene mit diesen ersten Migranten gemein, sind genetisch also noch am meis­ten mit diesen alten ana­tolis­chen Bauern ver­wandt. So wie Ötzi mit diesen genetisch ver­bun­den war. Die Sar­den und Ötzi waren mit den Migranten, den Viehzüchtern und Acker­bauern  aus Ana­tolien ver­wandt. Und die Jäger und Samm­ler, die die ersten Flüchtlinge aus Afri­ka waren, lebten noch sehr lange Zeit neben ihnen. Und sie sahen so aus, wie heute nie­mand mehr aussieht, die waren dunkel, sie waren Schwarze mit blauen Augen. Das erzählen zumin­d­est ihre Gene. (Und die Nean­der­taler eben­so, auch wenn sie in Museen ganz anders auss­chauen) Die ersten Europäer waren, wie alle späteren auch, Afrikan­er. Das Vit­a­min D der Sonne braucht­en allerd­ings erst die Bauern, die sich haupt­säch­lich veg­e­tarisch ernährten, Joghurt und Käse vielle­icht, hin und wieder mal Fleisch, aber viel zu wenig und sie wur­den weiß. Aber die Milch vertru­gen sie damals auch nicht. Joghurt und Käse besitzen kaum Milchzuck­er. Milchtrinken ist wohl das Urtyp­is­chte der Europäer. Alles andere kann disku­tiert werden.

Johannes Krause vom Max-Planck-Insti­tut für Men­schheits­geschichte erzählt es sehr begeis­tert und anschaulich und mir macht es riesi­gen Spaß, die Geschwindigkeit wie durch die Genetik die alten Inter­pre­ta­tio­nen der His­torik­er durcheinan­der geschüt­telt wer­den. Er kann Geschicht­en erzählen. Die andere Forsch­er dieser Vor­tragsrei­he fes­seln mehr durch Inhalt nicht durch Vor­trag. Und mit Amüse­ment stelle ich fest, wie manchen die Ergeb­nisse der Genetik nicht gefall­en, denn es passt nicht zu ihren Theorien.

Bevor diese Migranten aus dem Süden kamen, sah es in Großbri­tan­niens anders aus. Die Insel war bewaldet, es wuch­sen Kiefern, Eichen, Buchen, Erlen und Pap­peln. Dazwis­chen gediehen Gräs­er, Kräuter und ein paar Büsche wer­den wohl auch dazwis­chen gewe­sen sein. Als Nach­we­hen der Eiszeit gab es Step­pen­land­schaften, die sich wohl mit der zunehmenden Wärme in den Nor­den zurück­zo­gen. In den Wäldern lebten Wölfe, Aue­rochsen, Hirsche, Moorhüh­n­er und zahlre­iche Nagetiere. Erst die Acker­bauern fäll­ten Bäume, und ihre Ziegen, Schafe und Rinder ver­hin­derten, dass der Wald zurück­kam. Die ältesten Funde gehen auf 6000 v.Chr. zurück. Sie macht­en Europa zu dem, das wir ken­nen. Statt eines riesi­gen undurch­dringlichen Waldes wird das Land offen.

Es war keine Ver­bre­itung der kul­turellen Tech­nik des Acker­baus und der Viehzucht, son­dern es waren die Men­schen, die sel­ber kamen und was mit­bracht­en. Und sie kamen langsam. Viele 100 Jahre, ja 1000e Jahre vergin­gen, bis sie sich von Nor­dana­tolien über die Donau, Ital­ien und Spanien in den Nor­den bewegten. Es waren genetis­che Unter­suchun­gen, die ergaben, dass die ersten Europäer, die vor 40.000 Jahren kamen und als Samm­ler und Jäger lebten, sich genetisch von den Acker­bauern unter­schieden. Was mich immer noch verblüfft (was mit großer Leichtigkeit geschrieben wird), die kamen auch auf die iberische Hal­binsel und Südi­tal­ien. Mit Booten? Sind sie da Nordafri­ka ent­lang gekom­men? Nicht nur Bauern, son­dern auch Seeleute? Mich erstaunt dies noch immer, erk­lärt mir aber ander­er­seits auch, wie sie nach Großbri­tan­nien kamen, denn, als sie kamen, war die Insel zu Insel gewor­den. Die Jäger und Samm­ler kamen noch trock­e­nen Fußes dorthin.

Diese neuen Forschungsmeth­o­d­en wirbeln ganz nett die alten Vorstel­lun­gen durcheinan­der, hal­ten mich auf Trab, denn ich schau inzwis­chen immer nach, ob es neuere Erken­nt­nisse gibt. Das Max-Planck-Insti­tut für Men­schheits­geschichte ist da eine gute Adresse. 

Es waren also Bauern, die die Wälder rode­ten und die ersten hölz­er­nen Henges aus dick­en alten Eichen­stäm­men errichteten. Diese ersten Bauern began­nen in ganz Europa Stein­mon­u­mente zu erricht­en, und zugle­ich verän­derten sie das Land mas­siv. Die dun­klen Wälder ver­schwan­den langsam aber sich­er. Der Men­sch verän­dert das Land mas­siv und zwar seit es sie gibt und sie sich über den Erd­ball aus­bre­it­en. Selb­st die Abo­rig­ines verän­derten das Land mas­siv durch Bran­dro­dun­gen. Men­schen verän­dern die Welt, immer schon.

Und der Men­sch wird sich sein­er selb­st bewusst, aber auch über das Unberechen­bare und schafft Begrün­dun­gen für Unerk­lär­lich­es. Daran hält er sich fest und es gibt im Sicher­heit. So ent­standen die ersten spir­ituellen Plätze.

In der Nähe von Stone­henge gibt es warme Quellen. Diesen Gewäss­er frieren nie zu, das bedeutet, dass Tiere auch im Win­ter dor­thin zogen. Sel­tene Rotal­gen wach­sen dort und nimmt man einen Stein her­aus, ver­färbt er sich während des Trock­nens in ein wildes Pink. Aber ob warm oder kalt, Quellen haben Men­schen immer schon fasziniert. Selb­st heute sind sie Ziel für und Ort von Erschei­n­un­gen. Wass­er gehört irgend­wie dazu, ob es die Taufe ist oder bei Mariener­schei­n­un­gen wie in Lourdes.

Irgend­wie habe ich den Ein­druck, dass die Archäolo­gen bei spir­ituellen Plätzen sich sehr an die materielle Kul­tur anlehnen. Viele alte Kirch­leins ste­hen auf noch älteren Kult­plätzen. Soll hier der einzige Grund jen­er sein, dass vorher auch schon etwas Religiös­es dort war? Oder vielle­icht gibt es bes­timmte Kräfte, die wir heute noch nicht messen kön­nen, so wie der Strom vor 200 Jahren etwas Magis­ches war.

In diesen offe­nen Flächen begin­nen sie riesige Mon­u­mente zu erricht­en, aus Holz Kreis­grabenan­la­gen, Steinkreise wie in Stone­henge, Men­hire, Dol­men. Was mich dabei fasziniert ist nicht nur, die tech­nis­che Begabung, die wir uns noch immer nicht ganz erk­lären kön­nen (Steine von weit her trans­portieren, das Aufricht­en, das Ineinan­der­fü­gen der viele Ton­nen schw­eren Steine…), son­dern auch der geistige (spir­ituelle) Hin­ter­grund, von dem wir nur ahnen kön­nen, was er sein kön­nte, aber auch wie viele Men­schen so viel Zeit opfern kon­nten, um diese Plätze zu dem zu machen, was sie sind. Es muss auch Über­fluss gegeben haben, denn das Essen und Trinken geht immer noch vor.

Alles erzählt uns etwas. Ich komme ins Schmun­zeln bei den vie­len The­o­rien. Warum denken sie so kompliziert?

Jahreszyklen sind für Bauern immer wichtig gewe­sen (siehe Bauernkalen­der), die dun­kle Jahreszeit grim­mig (siehe Per­cht­en in Salzburg und Tirol), das Gedenken an Ahnen (Aller­heili­gen und Allersee­len) in jed­er Kul­tur vorhan­den, das Ver­bun­den­sein ver­schieden­er Kult­plätze durch Wege (ob Jakob­sweg oder das Pil­gern nach Mari­azell) lange Tra­di­tion in vie­len Gesellschaften.

Vor 5100 Jahren began­nen Men­schen einen ersten Wall zu errichten.

Stone­henge stand von 3100 v. Chr. bis 1600 v. Chr. in Ver­wen­dung, verän­derte sich immer wieder, was ver­wun­dert erwäh­nt wird. Es sind 1500 Jahre. Was haben wir heute mit den Men­schen von 6. Jahrhun­dert gemein­sam? Wir haben keine Idee. Wir wür­den ihre Sprache nicht ver­ste­hen und das Essen würde uns wahrschein­lich auch nicht schmeck­en. Das ist ver­dammt lange her und in unser­er Kul­tur gab es Schrift, um Dinge fes­thal­ten zu kön­nen. Klar haben sich Bedeu­tun­gen und Rit­uale verän­dert. Wir feiern heute die Messe auch nicht mehr so, wie vor 100 Jahren. Wenn es nicht irgendw­er aufgeschrieben hätte, wir wüssten es nicht mehr.

Span­nend finde ich auch, dass es ein weit größeres Are­al umfasst. Dur­ring­ton Walls liegt 3,2 km ent­fer­nt, dort haben die Forsch­er der Lud­wig Boltz­mann Insti­tuts und der Uni­ver­sität Birm­ing­ham einen viel älteren Henge gefun­den. Die gesamte Gegend ist durch­zo­gen von ver­schiede­nen Ritualplätzen.

Was ich beim Besuch des Muse­ums gel­ernt habe, ist, dass meine Neugi­er unendlich groß ist, ich immer mehr wis­sen will, es immer noch etwas gibt, das ich ver­ste­hen will. Ich kann das Mys­ter­iöse ein­fach ste­hen lassen. Sein-lassen. Alte Plätze als Orte, der den Vor­fahren heilig war, als solchen annehmen. Ein Raum, dem ich mich nähere mit der Achtung vor ver­schiede­nen Religionsbildern.

Sie dienen immer dazu, das Unbe­grei­fliche fassen zu kön­nen. Und alle wis­sen, wir kön­nen es nicht. Glaube ist unan­greif­bar. Nur Ver­nun­ft und Weisheit ist ein guter Fre­und. Denn es bleibt uns nichts anderes als Respekt und Wertschätzung. Vielle­icht wäre heute wichtiger als alles andere, dass wir uns gegen­seit­ig respek­tieren. Son­st scheit­ern wir beim Men­sch­sein. Oft genug sind wir nicht fähig, das Glaubens­bild ander­er ste­hen zu lassen, ohne Wer­tung und Verurteilung. Wenn alle mit diesen Bildern so umge­hen, dann ist die Welt gerettet.

Blickwinkel ändern, Neues entdecken

Her­aus­treten aus dem All­t­ag, ein Schritt in eine andere Rich­tung set­zen, reisen, als beste Übung einen Stand­punkt zu verän­dern. Aber hast du schon mal ver­sucht, tat­säch­lich in ein­er bekan­nten Umge­bung einen Ort zu suchen, von dem aus alles anders aussieht?

Als mir das Wort Blick­winkel in den Sinn kam, dachte ich zuerst an mein Wohnz­im­mer. Ich habe vor weni­gen Tagen mein Zim­mer qua­si um 90° in Uhrzeiger­rich­tung gedreht. Der Lehns­es­sel ste­ht, wo das Sofa stand, das niedere Regal wan­derte mit dem Ses­sel mit. Die Sonne blendet mich jet­zt anders, sie kommt heim­lich über die Schul­ter zu mir, der wilde Wein vor meinem Fen­ster kann sich nicht mehr ver­steck­en. Das Zim­mer sieht anders aus, aber das ist nicht alles. Ich höre andere Dinge an der Stelle, wo ich jet­zt sitze. Manche Dinge sind lauter gewor­den, weil eine Mauer die Schall­wellen jet­zt zu mir her wirft. Früher wurde sie so oft reflek­tiert, dass sie sehr leise wur­den. Es kommt mehr Welt here­in zu mir.

Plöt­zlich taucht­en mehr und mehr Erin­nerun­gen, wo mein Blick­winkel ein ander­er wurde, auf: die Fahrt in der Kabine eines LKWs beim Autostop­pen, als wir plöt­zlich über all den anderen Autos schwebten. Oder in Aus­tralien auf der anderen Straßen­seite zu fahren. Oder der Blick über Däch­er von Wien eine Stadt, die ich schon so lange kenne, und eine Fre­undin führt mich hin­auf aufs Dach und plöt­zlich wurde die Stadt eine ganz andere. Ver­traut und doch ganz neu.

_MG_7941Doch am meis­ten berührte mich, als ich daran dachte, wie ich mich als Ameise oder Regen­wurm fühlte. Das hat­te ich zuerst gar nicht im Sinn. Es war in Min­neso­ta, an einem heili­gen Platz der indi­ge­nen Bevölkerung, ein Platz auf dem Frieden herrscht, wo die unter­schiedlich­sten Stämme zusam­menkom­men waren, um Stein für ihre heili­gen Pfeifen abzubauen. Noch heute wird dort gegraben, nur Indi­gene dür­fen mit ein­er Genehmi­gung Stein abbauen. Pipe­stone, Pfeifen­stein heißt dieser Ort. Die Stein­brüche sehen ungewöhn­lich aus, denn jene, die ich kenne, sind riesige Löch­er von Maschi­nen gemacht, entwed­er in Berge hinein oder riesige Gruben, die später Bag­gerseen wer­den. Die Stein­brüche in Min­neso­ta wur­den mit der Hand geschla­gen. Durch meta­mor­phen Quarz­it, der 1,8 Mil­liar­den Jahre alt ist, zum Catlin­it, der in weni­gen dün­nen Schicht­en zwis­chen dem Quarz­it vorkommt. Quarz ist hart, sehr hart sog­ar, schwere Knochenar­beit. Der rote Catlin­it, ein weich­er Stein, leicht zu bear­beit­en, um schöne Pfeifen zu schnitzen. Und nur in den heißesten Monat­en des Jahres ist es möglich, ihn abzubauen, denn son­st, ste­ht diese Schicht unter Wasser.IMG_7964

Der Ort ste­ht 1937 unter Schutz: Pipe­stone Nation­al Mon­u­ment. Seit dem dür­fen sie wieder den Stein abbauen. Ein ger­ade mal 1 km langer Weg führt zu den Stein­brüchen, durch die Prärie, zu einem Wasser­fall und zurück zum kleinen Museum.

Als ich los­ging und sah, dass keine Men­schen um mich herum waren, schlüpfte ich bei einem Ein­stieg in den Stein­bruch hinein. Die Humuss­chicht dort war etwa einen Meter dick. Ich set­zte mich in diese Grube, umgeben von Erde, die von Graswurzeln durch­drun­gen war.

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Es war stiller dort als oben, das Rauschen der Blät­ter, das ent­fer­nte Gemurmel der Men­schen ver­schwand weit in der Ferne. Ich hat­te das Gefühl, ich könne der Erde beim Atmen zuhören. Plöt­zlich war ich klein, ein Käfer vielleicht.

Geschützt und umarmt.
Nicht nur der Him­mel stand behü­tend über mir. Auch das Gras wehrte alles ab.

Jed­er Grashalm erschien mir wie ein Boll­w­erk vor feindlichen Angrif­f­en. Die Wurzeln, die min­destens so tief hinabre­icht­en, wie das Gras oben der Sonne zus­trebte, gaben auch mir halt. Egal, was passierte, kein Brand kon­nte let­ztlich das Gras vernichten.

Das Feuer gehört zur Prärie  wie das Gras. Schon wenige Tage, nach­dem oben alles ver­nichtet wird, laden die Wurzeln junge Grashalme ein, nach oben zu streben. Sie lassen den Früh­ling ein­fach wieder begin­nen, sie pfeifen auf Jahreszeit­en und sagen, lasst uns wach­sen. Und ich staune, über die Dicke des Humus, der durch das Gras fest­ge­hal­ten wird.

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Als dieser Zusam­men­halt des Bodens mit dem Gras vergessen wurde, und die Ein­wan­der­er glaubten, hier frucht­bares Ack­er­land gefun­den zu haben, lehrte ihnen das Land, das die Auf­gabe der Prärie eine andere ist. Während der Weizen der Farmer nur den einen Wert hat­te, das Korn gedei­hen zu lassen, wusste das Präriegras von Dür­ren und Zeit­en des Schlafes, tief unten. Mit seinen tiefen Wurzeln, die den Boden zusam­men­hiel­ten und seinen Hal­men, die den Staub auffin­gen, hat­ten sie die oberen Boden­schicht­en fest­ge­hal­ten und vor Ero­sion bewahrt. Der Weizen der Farmer ver­mochte dies nicht und als in den 1930er für Jahren die Dürre kam, fegte der Wind alles frucht­bare Land hin­weg. Das Getrei­de der Farmer war dieser Auf­gabe — dem Schutz des Bodens — nicht gewachsen.

Vielle­icht hast du noch nie von den Stür­men gehört, aber vielle­icht kennst du Dorothy, die über die weite graue Prärie blickt, bevor der Wirbel­sturm sie in ein anderes Land trägt und sie den Weg zum Zauber­er von Oz sucht.

Wir vergessen, dass der Boden, den wir vielle­icht auch mal Dreck nen­nen, lebendig ist: mit Wass­er, Luft und Lebe­we­sen durch­set­zt. Durch Wet­ter und Zeit und andere Lebe­we­sen ist so frucht­bares Land, das nicht nur den Pflanzen Heimat ist, entstanden.

Boden ist der unter­schätzte Part­ner unseres Lebens, er ist unsere Lebens­grund­lage, weil er Heimat der Pflanzen ist.

Durch Raum und Zeit geboren, mit Hil­fe von Sauer­stoff, Kohlen­stoff und Stick­stoff, dem Regen und der Sonne, der Kälte und der Hitze verän­dert, zusam­men mit den kle­in­sten Organ­is­men: den Pilzen und Algen, den Flecht­en und Bak­te­rien umge­wan­delt, wird er die Basis für uns und das Leben auf diesem Planeten.

Perspektivenwechsel!

Wie findest du eine Möglichkeit deinen Blickwinkel zu verändern?

 


ps. willst du mehr Bilder von Pipe­stone sehen, die find­est du hier.

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Übers Fremdsein beim Reisen

Als ich eines Mor­gens, unter­wegs in frem­den Lan­den, beim Kaf­fee saß, fragte ich mich, warum ich das Reisen so liebe. Die Sonne stieg ger­ade über den Hügel und fiel wie zufäl­lig durch das Küchen­fen­ster. Sie ist mir eine treue Beglei­t­erin und ich erkenne sie, selb­st wenn sie nur durch die Wolk­endecke grüßt. Auf sie kann ich mich ver­lassen. Sie ist das Sym­bol mein­er Heimat, ich weiß jet­zt, dass ich zuhause bin im Son­nen­sys­tem. Umso mehr über­raschte mich meine Antwort.

Denn es geht dabei gar nicht um Vertrautes.

Es ist das Fremd­sein an anderen Plätzen. Nicht der andere Ort an sich, nicht das Meer oder die Berge, die Wälder oder Prärien, nein, es ist die Heimat­losigkeit, ohne Wurzeln, aus­geliefert dem Unberechenbaren.

Mit dieser Antwort hat­te ich nicht gerech­net. Es gibt mir das Gefühl, auf der ganzen Erde zuhause zu sein. Die Sit­ten und Bräuche mögen vielle­icht andere sein, aber jed­er, der mir begeg­net, ist ein Unbekan­nter. Sind es nicht nur ein­fach Gewohn­heit­en, die mir andere nur schneller ver­traut machen? Gewohn­heit­en, mit denen ich groß gewor­den bin: Die Sprache oder das Wiener Schnitzel, das ich esse, bei­des gibt mir ein Gefühl von Heimat.

Doch ist es nicht nur eine Illu­sion, die die Wahrheit ver­schleiert? Jed­er, der mir begeg­net, ist ein Unbekan­nter. Die Reak­tio­nen der Men­schen, wo ich aufgewach­sen bin, sind nur ver­trauter. Wahrschein­lich sind nur die Muster geläu­figer. Ist das nicht erschreck­end, dass nur einge­fahrene Mod­elle die Illu­sion von Nähe vortäuschen? Oder muss ich ein­fach nur weniger erk­lären, weil wir ähn­liche Voraus­set­zun­gen haben?

Woan­ders spreche ich mit Frem­den und wir suchen gemein­sam nach Verbinden­dem. Jedes Ken­nen­ler­nen ist ein Ver­traut­machen, eine Suche nach Gemein­samkeit­en, aber auch die Erken­nt­nis von Trennendem.

Oft behar­rte ich darauf, anders zu sein. Als mir das durch den Kopf ging, begriff ich erst, dass Ander­sar­tigkeit nur ein Kennze­ichen für unsere Einzi­gar­tigkeit ist. Ger­ade weil wir alle anders sind, gle­ichen wir uns nicht wie ein Ei dem anderen.

Das Beson­dere im Gegenüber:

Hin und wieder Verlorenheit
und Ein­samkeit ist der Preis,
den wir zahlen,
alle außergewöhn­lich zu sein.

Es sind zwei Seit­en ein­er Medaille: Bin ich ein­ma­lig, muss ich auch ein wenig exo­tisch, ander­sar­tig und auch fremd sein.

Doch warum füh­le ich mich manch­mal getren­nt von anderen? Sind es Nor­men, die sich in mein Hirn einge­bran­nt haben, die wie heilige Geset­zestafeln bei ihrer Übertre­tung Mel­dung erstat­ten? Jedes Mal, wenn ich den Kopf über andere schüt­tle, über­tritt der andere heim­lich eine mein­er Fix­ierun­gen. Ich zeige auf sie und sage: “Hast du den gese­hen?” und hoffe auf deine Zus­tim­mung, die mir sagt, dass mein Vorurteil richtig wäre. Doch ich bin nur vor­ein­genom­men und es bleibt nur meine eigene geistige Enge, die sich hier abze­ich­net. Ich übe, diese Rou­tine zu durch­brechen. Die Gren­zen sind fließend, das eine finde ich noch akzept­abel, das andere gehört sich nicht.

Viele von diesen Vorschriften habe ich im Kon­takt mit mein­er Mut­ter und ihren Mit­be­wohn­ern, anderen Alzheimer-Patien­ten, ver­loren. Selb­st sie wis­sen, was sich gehört, und es strengt sie an, wenn sie spüren, wie sie wegen man­gel­nder Funk­tion­stüchtigkeit verurteilt wer­den. Sie bleiben bei ihrer Sache, die für nie­man­den son­st noch wichtig ist oder Sinn ergibt. Wer sie abhal­ten will, wird mit Zorn bestraft. Sie waren meine Lehrer für Toleranz.

Eine Geschichte vom Anfang der Zeit

Heute wollte ich ein­er Fre­undin eine Karte schick­en. Eine selb­st gemachte.

Denn ich dachte mir,
mit meinem Herzen reisen wäre schön.

Denn jemand anderem eine Freude zu bere­it­en, ist wie eine Reise: Sie begin­nt bei der Über­legung, was würde den anderen freuen, die ver­schiede­nen Schritte bis zur fer­ti­gen Postkarte sind die Sta­tio­nen auf dem Weg dor­thin, und wenn die Karte ankommt, bin ich am Ziel mein­er Reise angekommen.

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Es sollte etwas Ein­fach­es sein. Etwas, das dir die Scheu nimmt, es auch zu wagen. Und sog­ar, das ist egal. Eine ein­fache Postkarte, auf der ste­ht: “Ich denke an dich!” wird den anderen freuen. Mehr muss es nicht sein. Wirk­lich nicht. Oder der andere ist es nicht wert, dein Fre­und oder deine Fre­undin zu sein.

Ich zeich­nete also ganz ein­fach Striche und sim­ple Sym­bole. Als ich diese zeich­nete, musste ich an die Tätowierun­gen von Ötzi denken, die sich ja erstaunlicher­weise an Punk­ten befind­en, die auch in der Akupunk­tur eine wesentliche Rolle spie­len. Selb­st wenn diese kleinen Schnitte — es waren Striche und Kreuze — zur Heilung ange­bracht wur­den, so ist das Hinein­reiben von Kohle, ein Schritt auch an die Sym­bol­kraft dieser Ritzun­gen zu glauben.

Die Karte ist fertig und will abgeschickt werden.

Aber das war’s noch nicht. Denn ich wollte wis­sen, ob diese ein­fachen Sym­bole in den Tätowierun­gen auch woan­ders ver­wen­det wur­den, und stieß auf die Tat­toos des Inu­it­frauen, die mich sehr berührten.

Ihre Tätowierun­gen sind deko­ra­tiv, aber was viel wesentlich­er und wichtiger ist, sie sind Verbindun­gen zur spir­ituellen Welt und unter­stützen Mäd­chen, wenn sie Frauen wer­den, in dieser Zeit des Über­gangs. Die Frau, die das sagte, ist Althea Arnaquq-Bar­il, eine Filmemacherin und eine Frau, die hil­ft, den Inu­it eine Stimme zu geben.

Ich musste an die wun­der­schö­nen Arbeit­en der Inu­it denken, die ich in San Fran­cis­co im “De Young” gese­hen hat­te. Mir fiel wieder Sed­na ein.

Die erste Geschichte, die ich über Sed­na, ein­er wesentlichen Göt­tin der Inu­it, gele­sen hat­te, war eine Vari­ante mit einem Raben. Ich bekam Lust, meine Sed­na zu zeich­nen und so set­zte ich mich hin und hier ist meine Sed­na mit dem Raben.

Vor kurzem erzählte ich diese Geschichte ein­er kleinen Fre­undin mit indi­an­is­chen Wurzeln, als wir in der Nacht der Per­sei­den den Him­mel mit seinen Stern­schnup­pen beobachteten. Wir lagen auf ein­er Decke, schaut­en den ‘Falling Stars’ beim Fall­en zu, und erzählten uns gegen­seit­ig die unter­schiedlichen Geschicht­en von Sed­na. Wie sehr wir hier der Tra­di­tion fol­gten, war mir nicht klar. Aber das war die Form, wie diese Geschicht­en immer weit­ergegeben wur­den. Nicht schriftlich, son­dern durch Geschicht­en­erzäh­ler und ‑erzäh­lerin­nen.

Also suche ich weit­er und fand, dass es noch viel mehr als unsere zwei Geschicht­en gab, doch der Kern ist immer gleich.

Es ist die Geschichte, wie die Tiere und Fische des Meeres erschaffen wurden.

Die Geschicht­en haben eines gemein­sam, sie erzählen von ein­er jun­gen Frau, die von ihrem ängstlichen Vater aus dem Kajak gewor­fen wurde. Als sie ver­suchte sich an der Seite festzuhal­ten, nahm ihr Vater das Mess­er und schnitt ihre Fin­ger ab. Als diese ins Wass­er fie­len, wur­den ihre Fin­ger Wale, See­hunde und Polar­bären. Ihre Nägel wur­den Fis­chbein.

Während die junge Frau in die Tiefe sank, ver­wan­delte sie sich in ein mys­tis­ches Wesen, das heute als Sed­na bekan­nt ist, und als Göt­tin über das Leben im Meer herrscht.

Wenn sie belei­digt wird, sendet sie Unglück den Jägern und bringt Hunger zu deren Fam­i­lien. Wenn sie mit Respekt behan­delt wird, sendet Sed­na den Inu­it (Men­schen) Über­fluss durch ihre geschick­ten Jäger.

(Leg­end of Sedna)

  • Was erzählt uns diese Geschichte heute?
  • Sind nicht wir, die in der Wohl­stands­ge­sellschaft leben, jene, die Sed­na beleidigen?
  • Zer­stören wir nicht ger­ade die Umwelt der Lebe­we­sen, die durch Sed­na erschaf­fen wur­den und nicht nur deren Umwelt, son­dern auch die der Men­schen, die seit Jahrtausenden dort leben?
  • Und wird diese Mis­sach­tung, egal ob ich an Sed­na glaube oder nicht, uns Unglück bringen?

Inu­it, das bedeutet Men­schen — wie soll­ten sie sich denn anders nennen‑, haben mit dieser Göt­tin einen wun­der­schö­nen Mythos geschaf­fen. Sie gibt der Abhängigkeit des Men­schen von sein­er Umwelt eine Geschichte, zeigt die Beziehung zu ihr und warnt vor dem Unglück, wenn wir Men­schen dies vergessen.

Ist es nicht Zeit, dass wir uns fra­gen,
uns bewusst zu machen, dass nur hier unsere Heimat ist und wir ohne sie nicht sein wer­den.
Wohin wer­den wir unseren näch­sten Schritt setzen?

Wir kön­nen einiges von den Inu­it ler­nen. Ger­ade heute, wo immer mehr Men­schen acht­los und belei­di­gend nicht nur der Umwelt, son­dern auch Men­schen gegenüber treten. Inu­it haben durch die harten Leben­sum­stände gel­ernt, dass sie zusam­men­hal­ten müssen und daraus spezielle For­men entwick­elt, dass Stre­it­ereien nicht eskalieren.

Statt sinnlos­er Kraft­spiele haben sie Wet­tkämpfe entwick­elt, wo es darum geht, nicht das Gesicht zu ver­lieren. Das würde passieren, wenn man seine Gefüh­le nicht mehr im Zaum hal­ten kann. Sie nutzen Humor, um zu zeigen, wenn etwas nicht passt, oder wenn sie  auf jeman­den zornig sind. Kannst du deinen Zorn nicht zügeln, hast du ver­loren. Aus­geglichen­heit ist wichtig für sie, und es wird klar, dass ihnen viel bewusster als uns ist, dass wir als Men­schheit zusam­men­hal­ten müssen. Schreien und Aus­flip­pen, wie es an so vie­len Stellen immer öfter passiert, gefährdet unser Über­leben. Vielle­icht ist heute die Zeit gekom­men, dass wir von ihnen ler­nen, wie Stre­it­ereien nicht aus­brechen, son­dern durch Wettspiele beruhigt wer­den können.

Doch ger­ade diese Eigen­schaft macht es ihnen in unser­er Gesellschaft schw­er. Inu­it wollen nicht zornig erscheinen und wer­den heute kaum gehört. Extrem­is­ten machen sie extrem nervös und sie bedeuten viel Stress für sie.

Erst so wird klar, was es heißt, einen Film wie “Angry Inuk” —  “Zorniger Men­sch”  zu drehen. Althea Arnaquq-Bar­il ist hier über die Gren­zen ihrer Gesellschaft hin­aus gewach­sen und ver­sucht sich und den ihren, Gehör zu ver­schaf­fen. Ich habe mir das Inter­view mit Althea Arnaquq-Bar­il über ihren Film “Angry Inuk” ange­hört, habe ein wenig nachge­le­sen und langsam ver­ste­he ich mehr. Das hier ist der Trail­er zu diesem Film.


Angry Inuk (Trail­er)

Wie du vielle­icht weisst, ist die See­hund­jagd ver­boten wor­den. Nur Indi­gene dür­fen jagen. Was dabei nicht bedacht wurde, ist, dass damit für die Jäger der Verkauf der See­hund­felle nun total zusam­menge­brochen ist. Im Gegen­satz zum Elfen­bein, für das ein lei­der immer noch sehr lukra­tiv­er Schwarzhan­del beste­ht, ist der Han­del mit legalen Fellen total zum Erliegen gekom­men. Das bedeutet, dass die Inu­it nicht mehr durch ihre tra­di­tionelle Arbeit leben kön­nen. Auch sie leben im 21. Jahrhun­dert und brauchen Geld zum Über­leben, dies war nur durch ihre tra­di­tionelle Jagd möglich. Nun haben sie nichts mehr, wom­it sich Geld ver­di­enen lässt, auss­er an geldgierige Fir­men Schür­frechte zu verkaufen, mit denen die Zer­störung dieser sen­si­blen Welt ein­herge­hen wird. Dies ist das The­ma dieses Filmes.

Ich habe noch einen anderen Film gefun­den, der mehr über Inu­it (dies­mal aus Alas­ka) erzählt. Dort ist die Prob­lematik eine andere, obwohl sie auch mit Pelzhan­del ver­bun­den ist. Zuerst kamen die Russen, die die Aleuten später den USA verkauften, die ein­fach mit der von den Russen begonnenen Pelzin­dus­trie weit­er­ma­cht­en. Die bil­li­gen Arbeit­skräfte waren die dort leben­den Inu­it. Als der Han­del ver­w­er­flich wurde, waren nicht nur ihre tra­di­tionellen Jagdgründe ruiniert, sie hat­ten auch keine Arbeit mehr.

Postkarten selbst gestalten

Typ: Gedankenreise

Idee: Eine Postkarte selb­st gestalten

Tipp: Wenn du nicht zeich­nen kannst/magst, dann suche dir eines dein­er Fotos, das dir beson­ders gut gefällt und lass es entwick­eln. Oder suche dir ein Gedicht, oder einen Spruch, der ger­ade deine Stim­mung wieder­spiegelt und schreibe sie auf die Karte.

blankopostkarte

Trick: Mit jed­er Karte machst du mehrfach Freude:

  • wenn du sie malst: Dir selbst
  • wenn du sie ver­schickst: Beim Gedanken an deine Fre­undin oder deinen Freund
  • wenn sie bei dem anderen ankommt
  • wenn ihr euch wiederseht

wenn es ganz pro­fes­sionell ausse­hen soll, dann drucke auf die Rück­seite einen Postkarten-Vordruck

Hin­weis: Beachte, dass

  • die weis­sen Din A6 Karteikarten nicht zu dünn sind
  • die Stifte, mit denen du malst, wasser­fest und, wenn sie länger hal­ten soll, auch lichtbeständig sind
  • du, falls du mit Far­ben malst, daran denkst ein Fix­a­tiv, zu ver­wen­den. Hier ist ein Uni­ver­sal­fix­a­tiv ange­führt, aber es gibt für alle Farb­typen spezielle. So über­lebt dein Bild auch die Reise.

Der Duft der Ferne

Seit ich meine Fre­undin Coco das erste Mal besuchte, ist Laven­del ein ander­er Duft gewor­den. Früher erin­nerte es mich an Mot­tenkugeln, das war die einzige Assozi­a­tion, die ich zu diesen vio­let­ten Blüten hat­te. Aber seit ich mich in die Provence ver­liebte, wurde alles anders.
Ein Duft hil­ft, sich spielerisch und leicht an andere Orte zu ver­set­zen. Heute will ich Sonne, Som­mer und die Provence in mir nachk­lin­gen lassen.
coco+i2-n
Die Nase ver­ste­ht es, Erin­nerun­gen aus allen ver­steck­ten Win­dun­gen meines Gehirns herauszuholen.

Denn der Geruchssinn — was ich äußerst liebenswert finde — ist flex­i­bel genug, einen Duft umzube­w­erten. Auch wenn ein Geruch heute ein unan­genehmeres Urteil aus den Tiefen der Erin­nerung her­ausholt, so brauchen wir nicht verza­gen, denn die Umwid­mung ist möglich. Ich brauche keine Angst haben, dass es für immer in mein Hirn einge­bran­nt ist, und mich unwider­ru­flich an Mot­ten­ab­wehr denken lässt. Es kann mein Herz erfüllen, wegen der lieben Men­schen, des guten Essens, der war­men Sonne.

coco+i nSo freue ich mich inzwis­chen, wo immer ich auch Laven­del wach­sen sehe. Auf dem Foto links sitze ich mit mein­er Fre­undin im Garten ihrer Mut­ter, deren Haus mit­ten im Laven­del ste­ht. Wir hat­ten so viel Spaß, dass ich so laut und inten­siv lachen musste, dass ich mir wieder ein Mal die Hand vor meinen sper­rangel­weit geöffneten Mund hal­ten musste, damit mein super­lauter Lach­er nicht alle Nach­barn zusam­men­rufen würde. Auch dieses Lachen verbinde ich mit dem Laven­del. Allerd­ings muss ich schon erwäh­nen, dass ich immer sehr gerne lache. Das hat bere­its Bill von der New York Times fest­gestellt, als er mit mir sprach, und meinte: “and she gig­gles well.”

Ganz viele wun­der­bare Momente sind in mein­er Erin­nerung durch den Laven­del fest­ge­hal­ten wor­den. Auch die Fahrt ins ‘Col­orado provençal’ zu den wun­der­schö­nen Far­ben des Ock­ers, von dem ich dann noch einige ver­schiedene Arten mit­nehmen kon­nte, weil meine Fre­undin Malerin ist und große Kübel mit ver­schieden­sten Far­ben zuhause herum­ste­hen hatte.

Ich merke schon, meine kleine Fan­tasiereise wird bere­its zu ein­er großen Fan­tasiewel­treise. Plöt­zlich fällt mir noch eine andere Fre­undin ein, die mir einen Laven­de­lessig schenk­te, den ich gar nicht mochte, die Fre­undin aber umso mehr. Dass ich an sie denken darf, freut mich ganz beson­ders, denn es ist fünf Jahre her, dass sie gehen musste. Aber solange wir an unsere Lieb­sten denken, sind sie bei uns.

Colorado Provencal 2008

In Rus­trel, wo dieses her­rliche far­bige franzö­sis­che Col­orado liegt, ent­stand dieses Foto und mit diesem Foto war der Entschluss gefasst, nach Aus­tralien zu reisen.

Ein wenig Laven­del in der Nase und so viel Erin­nerung in meinem Herzen

Laven­del ist — abge­se­hen von meinen Erin­nerun­gen — ein beson­der­er Duft.

Lavendel:

Typ: Duftreise

Idee: Duft aus dem Urlaub: Ob dies Blu­men sind, Fisch am Meer, frisch geschnittenes Gras, Pilze im Wald, Meer und noch vieles mehr.

Tipp: Merk dir einen beson­deren Duft pro Urlaub. So sind nicht nur Fotos deine Begleit­er, son­dern auch noch beson­dere Gerüche.

Trick: Nimm ein neues Duschgel, Creme oder Scham­po mit in den Urlaub. Dann kannst du den Urlaub jedes Mal nach Hause holen, wenn du dieses Duschgel, dieser Creme oder dem Scham­po ver­wen­d­est. Oder kauf dir einen neuen Duft am Flughafen.

Wirkung von Lavendel:

    • Wirkt beruhi­gend, entspan­nend bei inner­er Unruhe, Schwitzen, Zit­tern, oder Schlaf­störun­gen als leicht­es Antidepressivum
    • Antibak­teriell hil­ft Laven­del bei der Wund­heilung und Hau­tir­ri­ta­tio­nen, und gegen Entzün­dun­gen und Infek­tio­nen bei Hals‑, Nasen- und Ohren­bere­ich (Entzün­dun­gen, Infektionen),
    • Kreis­lauf­beschw­er­den und Magen- und Darm­prob­leme  wer­den gelindert 
    • Antimikro­bielle und mil­ben­abtö­tende Wirkung wurde bei Bak­te­rien und Pilzen nachgewiesen
    • Krampflösende Wirkung etwa bei Muskelverspannungen

Wie bei vie­len essen­tiellen Ölen kann es zu aller­gis­chen Reak­tio­nen kom­men und muss bei Kindern mit Vor­sicht ver­wen­det werden.

 

Lavendel:

Typ: Duftreise

Idee: Duft aus dem Urlaub: Ob dies Blu­men sind, Fisch am Meer, frisch geschnittenes Gras, Pilze im Wald, Meer und noch vieles mehr.

Tipp: Merk dir einen beson­deren Duft pro Urlaub. So sind nicht nur Fotos deine Begleit­er, son­dern auch noch beson­dere Gerüche.

Trick: Nimm ein neues Duschgel, Creme oder Scham­po mit in den Urlaub. Dann kannst du den Urlaub jedes Mal nach Hause holen, wenn du dieses Duschgel, dieser Creme oder dem Scham­po ver­wen­d­est. Oder kauf dir einen neuen Duft am Flughafen.

Wirkung von Lavendel:

  • Wirkt beruhi­gend, entspan­nend bei inner­er Unruhe, Schwitzen, Zit­tern, oder Schlaf­störun­gen als leicht­es Antidepressivum
  • Antibak­teriell hil­ft Laven­del bei der Wund­heilung und Hau­tir­ri­ta­tio­nen, und gegen Entzün­dun­gen und Infek­tio­nen bei Hals‑, Nasen- und Ohren­bere­ich (Entzün­dun­gen, Infektionen),
  • Kreis­lauf­beschw­er­den und Magen- und Darm­prob­leme  wer­den gelindert 
  • Antimikro­bielle und mil­ben­abtö­tende Wirkung wurde bei Bak­te­rien und Pilzen nachgewiesen
  • Krampflösende Wirkung etwa bei Muskelverspannungen

Wie bei vie­len essen­tiellen Ölen kann es zu aller­gis­chen Reak­tio­nen kom­men und muss bei Kindern mit Vor­sicht ver­wen­det werden.

Reise, reise!

Reise, reise!”
Schön­er kann ich es nicht sagen.
“Reise, reise!”
Bess­er kön­nte mich nie­mand wecken.

Denn mit “Reise, reise” wer­den Matrosen der deutschen Marine auf See geweckt.

Meine Reise hat vor mehr als 50 Jahren begonnen, bewusst fing ich vor gut 40 Jahren an, mich in der Welt zu orten. Als pubertäres Gehabe hat­ten es meine Eltern abge­tan, doch die Krankheit wurde chro­nisch. Denn irgend­wie habe ich nie aufge­hört, mich immer wieder zu fra­gen, wer ich bin, wo ich ste­he, wohin ich will und wohin ich gehöre.

Mein Leben ist eine Reise, eine Fahrt zu einem ent­fer­n­ten Ziel, wie auch immer dieses Ziel definiert ist.

Ich mag die Weite.
Die Weite des Lan­des und
die Weite des Himmels,
die Weite des Denkens und
die der Fantasie.

So war mein Leben öfter ein Auf­bruch oder ein Unter­wegs­sein zu einem Ziel, als eis­ern in einem Hafen zu liegen. Auf­bruch, das bedeutete Reise im Althochdeutschen. Das Englis­che „Rise“ erin­nert eben­falls daran: In der Bewe­gung auf­steigen und wachsen.

Jene Zeit, in der ich still­stand und har­rte, weil die Ziele zu triv­ial, zu bürg­er­lich, zu lang­weilig war, habe ich nicht vergessen. Ich dachte, man dürfe nicht, schlim­mer noch: Ich dürfe nicht träu­men. Ich wollte endlich die Ziele mein­er Eltern erfüllen. Doch ich glaube, dass ich sie damit let­z­tendlich auch nicht glück­lich machen kon­nte. Denn als sie erkan­nten, dass ihr Träume und ihre Ziele mich nicht glück­lich macht­en, war ihr Glück plöt­zlich auch nicht mehr per­fekt. Auch war anson­sten nicht viel Platz für meine Träume, zu bieder war das Leben um mich herum.

Als sie sich auf den Weg in eine andere Welt macht­en, war meine Zeit gekom­men, mich eben­falls aufzu­machen. Immer wieder suchte ich die Stille, um zu sehen und zu ver­ste­hen, was mich glück­lich macht.

Das erre­ichte ich nicht, indem ich schaute, was andere unter­nah­men, oder kauften, um einen Lust­gewinn zu erzie­len. Ich begann ver­schiedene Dinge auszupro­bieren. Ich nenne es gerne meine Kindergartenzeit.

Tun, ohne zu urteilen, ausprobieren, ohne Schranken im Kopf, spielerisch Neues erfahren.

Kein von Außen gelenk­tes Empfind­en sollte mein Glück leit­en. Und es schlich sich von hin­ten her­an und plöt­zlich jauchzte ich inner­lich, weil ich mich über ein beson­deres Foto freute oder über einen Text, der mich tief berührte. Und fast hätte ich es vergessen, dass diese Momente während des Reisens beson­ders inten­siv war.

Nie habe ich nur annäh­ernd so viel Freude emp­fun­den, wenn ich etwas kaufte. Vielle­icht, wenn ich ein Bil­ly-Regal alleine zusam­men­schrauben kon­nte und nichts passierte, keine Schraube fehlte und die Nägel an der Rück­seite tat­säch­lich versenkt waren und nicht auf der Vorder­seite wieder her­vor lacht­en. Aber meine jahrzehn­te­lange Erfahrung zeigte sich und ließ mich schmun­zeln, denn heute ist es kein Kun­st­stück mehr für mich, ein Bil­ly-Regal alleine zusam­men­zuschrauben. Doch der Kauf selb­st machte mich nicht glück­lich, Kon­sum macht mich nicht glücklich.

Kaufen, besitzen, haben statt sein.

Als ich mit mein­er selb­st­bes­timmten Arbeit begonnen hat­te, war mein schlecht­es Gewis­sen ein ständi­ger Begleit­er. Egal wie oft ich sagte, ich habe genug zum Leben, ich brauche nicht mehr. Ich muss nicht ans Geld denken, wenn ich für andere etwas schaffe. Ich muss meine Lese- und Bil­dungs­förderungsweb­site nicht verkaufen. Sie ist mein per­sön­lich­er Protest gegen die man­gel­nde Ini­tia­tive der Poli­tik, mehr für Bil­dung zu tun. Lange brauchte ich, bis ich fest­stellte, dass viel mein­er Energie in die Über­legun­gen, wie ich damit Geld machen kön­nte, floß, als in die eigentliche Arbeit an Inhal­ten, an Pos­i­tivem. Ich wurde zu einem Ver­wal­tungsap­pa­rat. Anstatt zu tun, verf­ing ich mich in admin­is­tra­tiv­en Fes­seln. Von diesen beginne ich, mich wieder zu befreien.

Ich ver­stand, dass Geld mich nicht glück­lich macht, etwas zu tun sehr wohl. Natür­lich brauche ich Geld zum Leben, aber keine Unmen­gen und das habe ich. Vielle­icht gefällt mir mal etwas, aber richtig glück­lich werde ich, wenn ich etwas machen kann, ob es sin­gen ist, malen, schreiben oder fotografieren ist. Egal was. Es ist kein lautes Glück, es ist eine tief innen emp­fun­dene Zufrieden­heit.Die ganzen XYZ-Gen­er­a­tions­de­f­i­n­i­tio­nen finde ich lächer­lich, denn was zählt, ist nicht, ob die Norm ein­er Gen­er­a­tions­beschrei­bung einge­hal­ten wird, son­dern ob du deinen eige­nen Prinzip­i­en treu sein kannst. 

Das bedeutet nicht: „Werde ego­is­tisch“ son­dern „Bleib dir treu.“Und die Treue zu mir, ist niemals sta­tisch gewe­sen, son­dern war immer in Bewe­gung, immer wollte ich aus­pro­bieren, sehen, wie sich etwas anfühlt. Ich wollte immer tanzend die Welt ent­deck­en. Mein Leben ist eine Reise zu mir.

Und wenn manche Dinge nicht so liefen wie geplant, so war es nicht so schlimm, denn ich wusste, es bleibt nicht so. Es wandelt sich. Leben bewegt. Was andere als bedrohlich empfinden, ist mir ein Trost.

Im Gegen­teil: Men­schen, die anscheinend ganz genau wis­sen, was richtig sei, verun­sich­ern mich und genau­so die anderen, die Rat­ge­ber und Ratschläge verzweifelt suchen, um zu find­en, was gut für sie sein könnte.

Das Glück liegt im Abenteuer, sich selbst immer wieder neu zu entdecken.

Als ich nun meine Reisen zusam­menge­tra­gen hat­te (sie waren vorher auf jew­eils eige­nen Blogs), wurde das Fer­n­weh immer größer. Aber ich dachte auch inten­siv darüber nach, wie ich reisen möchte, wohin und wie lange. Ich fragte mich, ist es möglich mit nichts oder wenig oder mit etwas, das ich zuhause habe, eine Reise zu machen?

Kann ich eine Stunde in der Woche ein tatsächlich eine Reise unternehmen?

Eine Reise, wie ich sie ver­ste­he, unab­hängig und frei, gren­zen­los und offen.
Ich fragte mich: Ist es möglich, kleine Ziele für kleine Reisen zu find­en? Doch! Es ist.

Meine Micro-Reisen waren geboren!

Ich bin ges­pan­nt, wohin sie  mich führen und hoffe, ich kann dich ver­führen, nach deinen eige­nen Reisen zu suchen.

Don’t be scared to walk alone

Ich weiß nicht, wie es dir geht. Aber manch­mal höre ich etwas und mein Herz wird berührt. Als ich die Zeilen las:

Don’t be scared to walk alone.

Don’t be scared to like it.

Fürchte dich nicht alleine zu gehen.
Fürchte dich nicht, es zu mögen.

musste ich an meine Reisen denken.

Erst spät ent­deck­te ich das Reisen für mich. Ich hat­te zwar alleine Urlaub gemacht. Eine griechis­che Insel, wie ich es schon als junge Frau machen wollte, und nach 3 Tagen habe ich einen Koller im Hotel bekom­men und mir geschworen: So werde ich nie wieder Urlaub machen. Ich war ver­schreckt. Urlaub alleine, nichts für mich, dachte ich. Niemals wieder. Nach 3 Tagen schloß ich mich 2 anderen an, die einzi­gen anderen Allein­reisenden, und eben­so verza­gt wie ich. Das war das einzig tat­säch­lich Verbindende, auch wenn die Ober­fläche anderes erzählte.

Das war das erste und let­zte Mal, dass ich so reiste. Eigentlich war es nur ein klas­sis­ch­er Urlaub, nicht mehr. Inzwis­chen bin ich zur Reisenden gewor­den. Zur Ent­deck­erin. Füße ausstreck­en, in der Sonne liegen, faul sein, anderen Touris­ten nach zu hecheln, das ist nicht meines. Dazwis­chen habe ich mit Fre­un­den Urlaub gemacht und dabei fest­gestellt, Fre­unde für wenige Tage besuchen ist nett, mit Fre­un­den etwas ent­deck­en, macht Spaß, der faule Urlaub ist noch immer meines.

Es war ein langer, langsamer Weg zum Reisen. In Thai­land war es mehr ein Arbeit­saufen­thalt, wo ich 4 Wochen lang Thai-Mas­sage lernte. Noch immer von Angst durch­set­zt, so ver­loren, wie einst auf Rho­dos zu sein. In Thai­land traf ich reisende Frauen in meinem Alter. Und mein altes Mot­to kam zum Zug:

Wenn die das schaffen,
dann schaffe ich das auch” 

2 Jahre später war es soweit, ich erfüllte mir einen lebenslan­gen Wun­sch und fuhr nach Aus­tralien. Die Sehn­sucht ließ alle Vor­sicht weichen. Auch, dass Fre­unde den Beginn und das Ende der Reise umrahmten, nahm Angst. In den Wochen dazwis­chen war ich dann mehr oder weniger alleine unter­wegs und habe es genossen. Mit 48 ent­deck­te ich das Reisen für mich.

Das war 2009. Alive in the age of worry!

Das Zitat stammt aus dem Song von John May­er: Age of worry.

Wenn ich mich heute umse­he, dann sor­gen sich viele und meist völ­lig unbe­grün­det. Ich habe eine Angstübung mit ein­er kleinen Fre­undin gemacht. In der geht es nur darum, bei jed­er Furcht, die auf­taucht, sich zu fra­gen, ob diese real ist. Die meis­ten Äng­ste sind irre­al, so wie unser bei­der Angst vor Clowns. Nicht, dass damit jegliche Angst ver­schwindet, aber sie lässt sich leichter iden­ti­fizieren. Ich bekomme Übung zu erken­nen, ist die Angst real oder nur ein phan­tastis­ches Kon­strukt, der jede Ver­nun­ft entgegensteht.

Ich habe keine Angst mehr,
alleine vor­wärts zu gehen,
und ich liebe es.

JOHN MAYER LYRICS
“The Age Of Worry”

Close your eyes and clone yourself
Build your heart an army
To defend your innocence
While you do every­thing wrong

Don’t be scared to walk alone
Don’t be scared to like it
There’s no time that you must be home
So sleep where dark­ness falls
Alive in the age of worry
Smile in the age of worry
Go wild in the age of worry
And say, „Wor­ry, why should I care?“

Know your fight is not with them
Yours is with your time here
Dream your dreams but don’t pretend
Make friends with what you are

Give your heart then change your mind
You’re allowed to do it
‚Cause God knows it’s been done to you
And some­how you got through it

Alive in the age of worry
Rage in the age of worry
Sing out in the age of worry
And say, „Wor­ry, why should I care?“

Rage in the age of worry
Act your age in the age of worry
And say, „Wor­ry, get out of here!“