Vom Westen nach Südosten

Wel­come Tasmania!

Und es ist kühl geworden…
In Mt.Field Nation­al­park hat­ten wir 10° ich hat­te alles an, was ich mitgenom­men hat­te (und trotz­dem hab ich jet­zt einen Schnupfen), da waren die kühlen Nächte im West­en, in denen ich mich ein­pack­te, mit 4 Deck­en zudeck­te, nichts, da war es dann, sobald die Sonne raus kam, wun­der­bar warm (bis auf den einen richtige Schüttregentag).

Es geht da von Meereshöhe auf über 800 Meter rauf. Komisch ist es, wenn man dann da draussen Palm­farne sieht und irgend­wie schaut alles ziem­lich alpin aus (alpine Euka­lyp­tus­bäume 🙂 und der Tee­baum heißt: wooly teatree.) Aber das hab ich schon in Südafri­ka faszinierend gefunden.

Doch irgend­was war anders in Tas­man­ien. Die Erde war nicht mehr rot. Tas­man­ien war in der Eiszeit im Gegen­satz zum großen Rest Aus­traliens (bis auf den Süden Vic­to­rias) unter Eis. Und im Süden Vik­to­rias gab es Vulka­n­tätigkeit… das bedeutet, die Pflanzen wach­sen nicht mehr auf Sand, wie im Großteil Aus­traliens son­dern auf Erde.

Jemand hat mir erzählt als ihre Mut­ter zum ersten Mal nach Wes­t­aus­tralien kam, war sie ver­wun­dert, weil im Garten Sand und nicht mehr Dreck 😉 war. Deswe­gen tra­gen wir Dreck in unser Zuhause und nicht Sand.

Das zweite was mir dann auffiel, war die Form der Täler, die hat­ten näm­lich Gletsch­er geformt. Irgend­wie war’s wie daheim, nur mit Meer. Berge, dun­kle Wälder, Täler, die ihre Form in der Eiszeit beka­men. Im Süden Tas­man­ien wächst Obst (Äpfel und Steinob­st), im Nor­den Gemüse, aber da war ich nicht.

Wir waren dann noch in einem Mini­zoo bzw. Pfleges­ta­tion für Waisen von über­fahre­nen Tieren (ich noch nie so viele tote Tiere wie in Tas­man­ien auf der Straße gese­hen und es sind über­all tote Tiere auf der Straße, deshalb habe ich es auch ver­mieden in der Däm­merung oder nachts zu fahren, denn da sind die Viech­er aktiv).

Fotos gibt’s morgen.

c ya WA!

Die aus­tralis­che Form von Aufwieder­se­hen… “see you!” Dies­mal zu Westaustralien!

Und keine Ahnung, ob sie wirk­lich so unwahrschein­lich fre­undlich sind, auf jeden Fall hörte ich immer “Nice to meet ya!” und von Anfang an, haben mich alle immer mit Ruth ange­sprochen (und ich merk mir keine Namen, wie peinlich!)

Nun ger­ade eben hab ich meinen Bus zurück­gegeben und dann rufen sie mich nochmal an… Von der — glaub ich — größten Zeitung in Wes­t­aus­tralien seien Jour­nal­is­ten da, also ich werde jet­zt Pin-up-girl in WA — ich wurde mit meinem Lieben Love-Booze fotografiert. Und es war das erste Mal, dass ich mich nicht her­vor­ra­gend unter­hal­ten hab… Über­all wo ich war, hab ich mit Leuten ein wenig geplauscht und lei­der kon­nte ich kein High­light erzählen, denn es hat mir über­all total gut gefall­en. So ist es mit der Sen­sa­tion­s­gi­er, ein täglich­er Genuss und Freude an jedem Tag bringt’s nicht so. Mal sehen, sie haben mir ver­sprochen, die Zeitung nachzuschick­en. Woch­enend­beilage 🙂 Aber ich dieser Jour­nal­ist gehört zu den weni­gen Aus­nah­men, der unfre­undlichen Men­schen, die ich getrof­fen hab. Aber ich werd berühmt in WA! (Ich glaub heut hab ich verse­hentlich einen Road­train geschnit­ten, denn der hat mich dann ziem­lich böse über­holt… naja, danach hab ich aufgepasst, dass ich ja nie­man­den mehr schnei­de, hat mir eh leid getan). Aber in einem Land, wo man solche Dinge mit Autos macht.…

was rein kommt....
was rein kommt.…
kommt auch wieder raus
kommt auch wieder raus

es waren noch andere, aber da bin ich nicht am Steuer gesessen und es ging zu schnell.

Aber noch ein bißerl von gestern und vorgestern (ich sitz ger­ade in einem Back­bager-Hotel, wo mich ein Bus heut abends abholen wird und dann geht es nach Tas­man­ien. Keine Ahnung wie ich das über­leben soll, ich hab jet­zt fast jede Nacht 11–12 Stun­den geschlafen. Und heute gar nicht. Da ich dauernd vergessen hab, mir irgend­wie Licht zu besor­gen und ich immer irgend­wo gepen­nt hab:

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hier hab ich tat­säch­lich neben der Straße allein geschlafen, meine Sock­en sind beim pinkeln gehen raus­ge­fall­en und dann wußte ich, ich bin nicht allein. Es wurde näm­lich wieder mal wüsten­mäs­sig kalt und ich hab meine Woll­sock­en zu suchen begonnen. Am Mor­gen fand ich sie 4m vom Bus ent­fer­nt. Da wußte ich, ich bin nicht allein.

bin ich früh eingeschlafen (etwa 9) und mit der Sonne (gegen halb 7) wieder aufgestanden.
Und ich freute mich auf die Sonne, es wurde wieder warm. Ich ver­steh ja euren Kum­mer mit der Kälte, aber ich hat­te keine Heizung in der Nach und die riesi­gen Deck­en so zusam­men­gelegt, dass sie 4 Schicht­en bilde­ten. Und die Sock­en hab ich erst in der Früh gefunden !!!

Dafür hat­te ich diesen Sonnenaufgang!

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Der Grund, aber warum ich gar in der Einöde schlief (nur ein Auto kam in der Nacht vor­bei, das war defin­i­tiv die “ein­sam­ste” Nacht, Tiere hat­te ich immer und über­all um mich), war, dass es schüt­tete und ich so oder so wußte, dass ich lange fahren mußte und so hab ich beschlossen doch beim Wave Rock vor­beizuschauen, im Regen ist es ein­deutig bess­er zu fahren als trüb herumzuhän­gen (und für euch ein paar Fotos zu laden).

Regen bei Albany
Regen bei Albany

Aber alleine irgend­wo zu schlafen, macht mir tat­säch­lich nicht so viel aus. Die Dunkel­heit in der Höh­le nur mit mir allein, das war sehr komisch, ich hab dann ganz laut gesun­gen und es war mir sch…egal, dass irgend­wo noch Leute waren, ich fühlte mich sehr allein.

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oder als ich in dem natür­lichen Pool eines Flußes, der vom Teein des Teatree schwarz war (ich kon­nte meine Zehen nicht mehr sehen, als ich am Rand saß und meine Beine rein­hän­gen ließ, schwarz nach 20cm und ich wußte nicht, daß warum das Wass­er so schwarz war). Nun weiß ich aber auch warum manch­mal in den Toi­let­ten das Wass­er wie Tee aussieht). Aber wenn man das alles nicht weiß, dann braucht es Mut in schwarzes Wass­er schwim­men zu gehen und es war dann ger­ade 10 cm warm und darunter urkalt. Also eine schnelle runde geschwom­men, Angst über­wun­den, näch­ste Aben­teuer durften kommen.
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Und sie kamen…

Ich fuhr also am Mor­gen zum Wave Rock

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und begann rumzuge­hen und stieg hin­auf und wieder runter und kam dann zu ein­er kreis­run­den Fläche: ein Hub­schrauber­lan­de­platz? Hier? nein, aber was war das dann… Wäre ich ein Aus­tralier, hätte ich keine so dumme Frage gestellt.

Es war ein­er der typ­is­chen Sportarten, die man hier spielt. Crick­et ist eine davon, da ste­hen Män­ner rum und irgend­wann begin­nt ein­er zu laufen, bei der Hitze ist es auch dur­chaus vernün­ftig, sich scho­nende Sportarten auszusuchen…
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UND
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Nun, Hin­weise genug?

Dann war auch noch die selt­same Mauer, die sie errichtet hatten,

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die ist kniehoch. Wie­der­mal ein unerk­lär­lich­es Phänomen. Und das alles nach­dem ich die Geschichte des nahen Hyden auf fol­gende Weise ler­nen durfte.

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Also 2 Rät­sel: ein­mal Sport und das 2. hat mit Wass­er zu tun. Auflö­sung näch­ste Woche.

Inzwis­chen an Höhlen gewöh­nt, schaute ich noch in Mulka’s cave rein.img_00881

Die war harm­los, oben Him­mel unten zum reinkriechen, über­all Licht.
Und ganz viele Hände…

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Wir waren doch beim Über­winden von Äng­sten.. da war noch ein ganz harm­los­er Weg um Mulka’s cave, wo sie ein wenig über Abo­rig­ines und wie sie dort lebten, erzählten.
Und da waren sie wieder die Fliegen und während ich meine Haare als Mücken­netz nutzen wollte, sah ich das.…

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12–15 cm oder größer, weißer Kör­p­er und schwarze Beine und ihre Net­ze immer über den Weg ges­pan­nt, während ich wegen der Fliegen nach unten schauen wollte, mußte ich wegen der unzäh­li­gen Spin­nen­net­ze nach oben schauen. Wer mir sagen kann, was das für eine Spinne ist, ver­di­ent sich was.

Andreas: für dich… immer wenn ich orange sehe, muß ich an dich denken.
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oder
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Noch eine Antwort ist fäl­lig: was bedeutet Booze?
Antworten an lotter@gmail.com, eds wird Preise geben! Strengt euch an! (p.s.rechtzeitig vor dem Mit­tagessen bin ich fert­gi geworden)

Im ZUG

Ich bin froh, dass ich mit dem Zug gefahren bin. Das hat nichts mit unserem Zug­fahren zu tun. Die grossen Gepaecksstuecke wer­den dir abgenom­men und selb­st im bil­lig­sten Bere­ich des Zuges ist es lux­u­ri­oeser als bei uns. Du faehrst halt auch laenger. Ich hat­te das Glueck allein in den Dop­pel­sitzen zu sein und kon­nte mich so die ganze Nacht rund­herum­drehen: Die Beine auf“s Fen­ster, auf die Tis­che… jede Stunde drehte ich mich, was zu einem halb­wegs erhol­samen Schlaf fuehrte und ich nicht voel­lig steif aufgewacht bin.
Mor­gens dann Whis­tle Stop. Der Zug bleibt ein­fach 4 Stun­den in Kather­ine ste­hen, damit alle sich irgendwelche Sehenswuerdigkeit­en anschauen koen­nen. Stell dir mal vor, wie wir da durch Oester­re­ich reisen wuer­den, wir wuer­den nie ankom­men. Ja und da kon­nte ich zum ersten Mal den wun­der­baren Duft der feucht­en Tropen riechen. Wieder im Zug tobten sich die Wolken am Him­mel aus. Ich liebe es, wenn der Him­mel ein Gemaelde nach dem anderen zeichnet.

und es geht weiter bis nach Alice Springs

Am näch­sten Tag ging’s nach Coober Pedy und die Strassen­schilder wur­den immer spannender,
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der Name bedeutet: weißer Mann im Loch und sagt eigentlich alles. Die let­zten Jäger nach ver­bor­ge­nen Schätzen oder gibt es sie noch irgend­wo diese Men­schen, die ins Nir­gend­wo auf­brachen mit der Sehn­sucht nach Reich­tum und der ewigen Geschichte, von einem Tag auf den anderen reich gewor­den und eben­so schnell wieder arm gewor­den zu sein.
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Mir hinge­gen machte es Spaß nach meinem Anhänger aus recycel­tem Glas gefragt zu wer­den, der einen Bruchteil an materiellem Wert zu den Opalen hier hatte.

Es war heiß und wir trafen uns dann alle im öffentlichen Schwimm­bad. Man beachte: an 2. Stelle der Regeln stand, dass man nicht fluchen und unflätige Wörter ver­wen­den darf. Andere Län­der, andere Sitten. 

Trotz der Ver­sprechun­gen war die Nacht die heißeste und unan­genehm­ste, unsere erhitzten Kör­p­er waren reine Heizkör­p­er in den kleinen Räu­men unter der Erde. 

Um 5 Uhr mor­gens brachen wir dann zum Mond auf. Wer es nicht glaubt, hier unser Bus am Mond. Oder waren wir in Hol­ly­wood? Mad Max III wurde hier gedreht:

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Es war der Tag mit den meis­ten Kilo­me­tern. Coober Pedy — Ulu­ru-Kata Tju­ta Nation­al­park. Viel Wüste und viel son­st nichts, außer wir schw­er über­müdet von den vie­len Son­nenaufgän­gen, die wir die let­zten Tage gese­hen hat­ten (es bedeutete ja immer 1,5 Stun­den früher auf­brechen, damit der Kinder­garten rechtzeit­ig am passenden Platz ankommt.) Wie gern dachte ich an Griechen­land, wo ich ein­fach aus dem Bett kroch, 30m zum Strand ging und erst dann mein Früh­stück machte. 

img_8050Und bis jet­zt habe ich noch nichts über die Fliegen erzählt. Hitze, was soll’s, aber Fliegen, die direkt auf meine Augen zufliegen, wenn es im Ohr kitzelt und man sich kratzt und JEDESMAL hat man eine tote Fliege in der Hand, Fliegen, die es zu einem Vergnü­gen machen mit einem Moski­tonetz am Kopf zu essen, nur Mund frei (und wir haben genug von ihnen gegessen). Zurecht hat­ten mir unsere Kühe immer leid getan, wenn 1000e Fliegen um sie schwirrten, nun tat ich mir leid. Es ist genau­so lästig und pen­e­trant wie es aussieht. Sepp war unser Fliegen­jäger vom Dienst, der jeden qua­si von Fliegen abstaubte, wenn wir in den Bus ein­stiegen. Schlangen, Ech­sen, Spin­nen, das alles ist mir ziem­lich wurscht, weil ich ihnen auch wurscht bin, aber nicht den Fliegen. Den Ameisen waren wir nur im Weg, das war was anderes. 

Die Wan­derung um den Ulu­ru war großar­tig (bis auf die Fliegen, die beschlossen hat­ten, an diesem Tag beson­ders pen­e­trant zu sein). img_7833
Wie immer ging es mir zu schnell, ich finde das Land viel zu aufre­gend und ich brauche viel mehr Zeit, um das Land in mich aufzunehmen. Trotz der ver­hält­nis­mäßig lan­gen Tour, für die ich mich entsch­ieden hat­te, war es doch viel zu schnell für mich. Ich bin langsam gewor­den und deshalb bin ich auch froh, jet­zt ein paar ruhige Tage zu haben, um alles noch mal Revue passieren zu lassen. 

Am näch­sten Tag ging es zu den Olgas heute nen­nt man sie wieder nach ihrem ursprünglichen Namen Kata Tju­ta, was viele Köpfe bedeutet.
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Die gesamte Region ist ein heiliger Platz für Män­ner. 2 Wege führen durch, der Rest sollte nicht betreten wer­den, Val­ley of the Winds und es blaest ein angenehmer Wind, das kann ich euch sagen. 

img_8123Im Gegen­satz zum Ulu­ru, der aus ein­heitlichem Sand­stein beste­ht, der an der Ober­fläche ros­tet und innen drin­nen eher gel­blich bis weiß ist, sind die Kata Tju­ta Kon­glom­er­ate von ver­schiede­nen Steinen, dies führte zu dieser Art der Verwitterung. 

Ein let­zter Gang durch unser Camp bevor wir zum Kings Canyon aufbrachen.

Tom hielt noch an einem Ock­er­platz und ich durfte alle anderen bemalen 🙂

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Ein let­ztes Mal früh auf­ste­hen, ein let­ztes Mal eine Wan­derung früh am Mor­gen. Und wieder ein Platz zum länger Ver­weilen für mich.

Für euch der Canyon:

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Für mich wieder Mal wun­der­bare Natur:

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Dann ging’s nach Alice Springs. Das war’s in aller Kuerze. Mehr dann wieder daheim.

und um 5 Uhr früh ging’s los

Ich in Schwechat - abfulgbereit Ich bin in der Nacht aufgewacht und wun­derte mich über das Geräusch: ein Schneep­flug? Ich bin also tat­säch­lich aus dem ver­schneit­en Wien wegge­flo­gen, um bei 40° in Mel­bourne anzukommen.

So stand ich dann in Schwechat am Flughafen.

Und das war dann der let­zte Blick auf Österreich… Flughafen im Schnee

Unterwegs

Um 5 wird das Taxi vor mein­er Tür ste­hen und es geht zum Flughafen.

Vielle­icht klingt es sehr lächer­lich, aber ich freue mich am meis­ten auf den Him­mel und ganz beson­ders auf das Kreuz des Südens und Aus­tralien ist so lieb, dass ich es auch gle­ich auf der Flagge sehen kann, während ich in Cape Town ziem­lich unsich­er und verzweifelt danach gesucht habe. Hier sehe ich nun wie dieses Kreuz, das für mich gar nicht so ein Kreuz ist.

Das Kreuz des Südens ist ein kleines, aber markantes Stern­bild des Süd­him­mels. Durch seine vier hellen Sterne und die Nähe zu jenen des Zen­tau­ren ist es eine sehr auf­fäl­lige Kon­stel­la­tion, die auch zur genäherten Ori­en­tierung nach Süden benützt wird.

Ich freu mich auch auf den Mond, der schon in Thai­land ganz anders am Him­mel lag und ich werde in mein­er Zeit in Aus­tralien 2x den Voll­mond sehen.