Es begann mit der Sehnsucht nach Wasser.
Meine Reise wird mich zu den Wassern des Pazifik führen. Es geht der nordamerikanischen Pazifikküste entlang: Von Los Angeles bis Vancouver.
Nachdem ich mir alle verschiedenen und wunderbaren Varianten angeschaut hatte, kam ich zur Erkenntnis, dass ich nicht alles sehen kann, so sehr ich es mir auch wünsche. Das Gute daran ist, dass so immer etwas Sehnsucht zurückbleibt. Arizona und Utah müssen auf mich warten.
Nach der Ankunft geht es in die Berge nördliche von LA. Hier soll sich der Verlauf des San Andreas Graben in Ost-West-Richtung ändern und bildet so das einzige Gebirge Nordamerikas, das nicht vom Norden in den Süden zeigt. Ich freue mich schon auf das Monterey Bay Aquarium, es hat mir auf meiner ersten Kalifornienreise vor 15 Jahren so gut gefallen, dass ich unbedingt wieder hin will. Ebenso wird es nach San Francisco nochmals in die Muir Woods gehen.
Ab hier betrete ich unbekanntes Land. Ich werde mich auf die Suche nach Nationalparks begeben, die sich den Vulkanen widmen. Die Westküste liegt ja am Pazifischen Feuerring. Ich werde also ein wenig eine Zickzacktour einschlagen, wo es in die Cascades und dem Pazifik hin und her geht.
Obwohl es nun Anfang Juni ist, scheinen einige Nationalparks noch immer unter den Schneemassen zu liegen. Der Lassen National Park Highway im Norden Kaliforniens ist noch immer gesperrt, ich werde schauen, ob ich anders in den Nationalpark fahren kann.
Ganz gespannt bin ich aber auf den Olympic National Park in Washington (state). Ich war noch nie in einem Regenwald, auch nicht in einem der gemässigten Zonen, wie dieser dort sein soll. Ich bin schon sehr neugierig.
Abschluss wird Vancouver Island bilden. In einer Dokumentation über diese Insel vor der Südwestküste Kanadas war die Rede davon, dass hier das Ende der Welt ist.
Ich mag Enden der Welt.
Ein Ende ist auch immer ein Anfang.
Yippee!!!
Zu allen Beiträgen dieser Reise “Along the Pacific Coast” geht es hier.
Es wird um viel Wasser gehen bei dieser Reise. Als Bevor ich nun meine vorläufige Tour beschreibe, möchte ich ein Gedicht von Goethe über einen Wasserfall und seinen Geister voranstellen
Gesang der Geister über den Wassern
Des Menschen Seele
Gleicht dem Wasser:
Vom Himmel kommt es,
Zum Himmel steigt es,
Und wieder nieder
Zur Erde muß es,
Ewig wechselnd.
Strömt von der hohen,
Steilen Felswand
Der reine Strahl,
Dann stäubt er lieblich
In Wolkenwellen
Zum glatten Fels,
Und leicht empfangen
Wallt er verschleiernd,
Leisrauschend
Zur Tiefe nieder.
Ragen Klippen
Dem Sturz entgegen,
Schäumt er unmutig
Stufenweise
Zum Abgrund.
Im flachen Bette
Schleicht er das Wiesental hin,
Und in dem glatten See
Weiden ihr Antlitz
Alle Gestirne.
Wind ist der Welle
Lieblicher Buhler;
Wind mischt vom Grund aus
Schäumende Wogen.
Seele des Menschen,
Wie gleichst du dem Wasser!
Schicksal des Menschen,
Wie gleichst du dem Wind!