Heute mal schnell ein paar Bilder und natürlich Gedanken.
Das ist also der berühmte Felsen, der einer ganzen Zeit in der Altsteinzeit den Namen gab. Es war immer der erste Fundort, dem die Ehre gebührte. Das kleine Museumpräsentiert, was ich in den letzten Tagen und kommenden Wochen immer wieder hören und sehen werde. Ein Abriß über die Zeit vor 40.000 Jahren bis 10.000 Jahre. Das bedeutet ein wenig Neandertaler und ein wenig mehr moderner Mensch.
Ich versage kläglich die feinen Unterschiede der beschlagenen Steine zu erkennen. In Clermond-Ferrant habe ich dann noch extra die einzelnen Stufen fotografiert, aber davon später.
Inzwischen habe ich gelernt, dass diese ersten Europäer immer umhergezogen sind. Wenn man mich gefragt hätte, und ich darüber nachgedacht hätte, wäre mir das sicherlich auch eingefallen. Aber so in der ganzen Konsequenz, war mir das nicht klar. Denn es bedeutet kein fixes zuhause. Immer auf Achse. Und nicht so luxeriös wie ich.
Hier bei diesem Felsen wollte man vornehmlich auf Pferdejagd gehen. Die kamen 2x im Jahr hier vorbei und der Felsen ist super, wenn man irgendetwas runterjagen will und es unten nur mehr zusammenklaubt. Denn auf einer Seite spaziert man gemütlich hinauf und auf der anderen geht es abrupt hinunter.
Als ich die Zahl von 100.000 Pferden hörte, die hier umgekommen sind, dachte ich mir im ersten Moment: Na wusch, kein Wunder, dass die ausgestorben sind. Die, das sind Wildpferde, die dem Przewalski-Pferdziemlich ähnlich schauten. In Lascaux wird mir dann noch erzählt, es waren die gleichen. Glaub ich nicht, sie werden schon verwandt sein, übertreiben muss man nicht. Oder french man speaks english. Die Größe und Farbe entspricht dem, was wir von diesem fast ausgestorbenen Wildpferd kennen.
Also Knochen von 100.000 Pferden, aber — jetzt kommt’s — in 25.000 Jahren. Das sind gerade Mal 4 Pferde pro Jahr. Tja, die wild jagenden Neandertaler und ungebremst tötenden Steinzeitjäger waren ziemlich bescheiden, oder? Da die Pferde 2x im Jahr vorbeizogen, waren das 2 Pferde im Frühjahr und 2 im Herbst. Alles ist relativ, und dank unseres Gehirns kann man 2x drüber nachdenken.
Ps. Tja, ich sollte nicht so viel lesen, dann müsste ich nichts revidieren.
1. jagten sie die Pferde nicht den Felsen hinab, sondern trieben sie in eine Sackgasse
2. wurden hier tatsächlich viele Tiere getötet und zwar so viele, dass sie nicht alle verzehrten und zerlegten. Es wurden unversehrte Kadaver gefunden.
3. die Neandertaler waren vor 55.000 Jahren dort und dann 20.000 Jahre niemand. Erst dann kehrte der moderne Mensch zurück und tötete mehr als er brauchte.
Das waren unsere mit der Natur lebenden Vorfahren. Allerdings dürfen wir nicht vergessen, dass Höhlenlöwen und Höhlenhyänen nur darauf warteten an dem Festmahl teilzunehmen.
Vor 19.000 Jahren wurde es dann allen zu kalt und als der Mensch wieder zurückkehrte, jagte er Rentiere. Den Pferden war es da noch zu kalt. Die Zeit des Solutréen sollte kommen. Über die speziellen Klingen kommt noch später etwas.