Bevor ich über die vergangenen 8 Tage zu erzählen beginne… Ich hatte mir nicht vorgestellt wie wunderbar es ist morgens faul zu sein, bei einer Tasse Kaffee zu sitzen und 3x ohne Eile auf’s Klo zu gehen. Ich liebe Alice Springs.
Wir starteten in Adelaide und fuhren ins Clare Valley, einer wunderschönen Weinregion in Südaustralien und wir landeten in einem Weingut, da österreichische Jesuiten angelegt hatten.
Weiter gings nach Melrose zum Lunch mit Blick auf den Mt. Remarkable. Bemerkenswert ist er, weil er die Regengrenze bildet.
Nördlich fällt nur mehr max. 200mm Regen pro Jahr, wenn er fällt. Normaler Farmbetrieb ist hier nicht mehr möglich.
Genug glaubten es nicht.
Ruinen wie diese, gab es zahlreiche, nur nicht von so riesigem Ausmass. Das war schon eine ziemlich große Farm.
Dann kamen wir zum ersten heiligen Platz der Aborigines. Es war ein “male secret place”. Es mag seltsam klingen, aber bei den heiligen Plätzen der Männer fühlte ich mich nie wohl. Ich bin schon als “white fellow” ein Eindringling, aber als Frau dann noch viel mehr. Ich könnte eine Schwester von ihnen werden, aber als Frau dürfte ich nie an männlichen Zeremonien teilnehmen. Bei dieser Reise gewann meine Neugier, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich das nächste Mal wieder so nahe hingehen würde.
Am Abend kamen wir am Wilpena Pound an. Und ich sah das erste Wallaby direkt vor mir stehen. Wie überall in den Naturparks lernen die Tiere leider viel zu schnell, wie sie an Nahrung herankommen würden.
Es war meine erste Nacht draussen. Bis zum Ende der Reiselernte ich diese sehr schätzen, es war immer feiner draussen zu schlafen als in irgendeinem geschlossenen Raum. Nur der Mond, auf den ich mich so gefreut hatte, der war extrem hell und schien wie ein Scheinwerfer auf uns herunter.
Der Wetterbericht hatte uns versprochen, dass wir die extreme Hitze mit in den Norden nehmen werden, so hatten wir tagsüber Temperaturen von 45 bis 52°. In der Nacht kühlte es dann angenehm ab. In dieser ersten Nacht hörte ich dann wie ein Wallaby langsam davon hoppelte und ich mußte grinsen.
Da ich mir Gott sei Dank nie zu stark den Kopf zerbreche, was dann übermorgen passiert, entschied ich, dass ich nicht auf den Rand des Vulkankraters raufsteigen wollte. Auch wenn sie um 7.00 aufbrachen (ich wußte nicht, dass das eine der längsten Nächte war, die ich die nächsten Tage erleben sollte), würde es doch bald heiß werden.
Dafür hatte ich Zeit für die Bäume und genoss den Spaziergang durch den einzigen Eingang, den es in diesen erloschenen Vulkankrater gab.
Nach dem Mittagessen fuhren wir los. Ich denke, es war Gum Creek, was aber nicht ganz so wichtig ist, die creeks sind alle abenteuerlich, die dazugehörigen Straßen auch.
Dies war noch eine harmlose, denn wenn wir wirklich mitten drinnen war, konnte ich nicht mehr fotografieren, unser Bus hopste genauso wie ein Skippy.
Wir kamen in Anchorchina an, der Name bedeutet, mit Blut getränkter Felsen. Eine heiße Nacht und der kleine Köter war nicht einverstanden, dass ich draußen schlief. Zumindest regte er sich sehr auf, als er mich, nachdem er eine Katze (ich denke halt es war eine) gejagt hatte, entdeckte. Traurig ging ich wieder hinein. Das Haus, indem wir hier schliefen, war in den 1930er Jahren ein Hospital.
Inzwischen hatte ich gelernt, dass wir white fellows sehr viel Lärm mitbringen. Überall wo wir waren, hörte ich, entweder einen Kühlschrank oder einen Generator, der uns den Strom lieferte oder wir machten mit unserem Geschnatter selbst ziemlich viel Lärm.
Am nächsten Tag ging es nach William Creek. Und die Orte begannen immer eigener zu werden.
Obwohl ich hoffte, keine dieser riesigen Minen zu sehen, die ich schon in den Dokumentationen im Fernsehen als riesige Wunden, die man ins Land schlägt, empfand, sahen wir die größte Kohlenmine South Australias. 45% des Kohleabbaus derWelt stammt aus Australien.
Talc Alf macht Specksteintafeln und Skulpturen, die er mit seiner eigenen Philosophie durchtränkt, Deutungen von Namen und Buchstaben. Der Mutonia Sculpture Park
bekommt jährlich eine neue Skulptur, die die in der Nähe lebenden Aussteiger (Tom meinte aus der Hippiegeneration) machen. Das alles ist entweder skuril bis witzig. Speziell für dich Andreas, ich weiß mit Autos kann man besseres machen, aber mit Wracks auch weniger würdevolles 🙂
Weniger orginelle Zeitgenossen haben sich entschlossen “BIG” Dinger zu machen, da gibt es “Big Bananas” und anderes seltsames, warum man diese “BIG” Krageneidechse noch einsperrt, weiß ich nicht.
Lake Eyre South, der kleinere Teil des Salzsees, gab uns einen kleinen Geschmack, wie man diese Gegend entdeckte. Wir glücklichen hatten einen Bus mit Airconditioning und riesigen Wassertank mit uns. Trotz der Hitze war es für mich wie eine Luxusreise. Wir waren jetzt im Gebiet des “Great Artesian Basins” einem riesigen Unterwassersee, der unter hohem Druck steht und ab und an seine Pickel austreibt und die sehen so aus:
und oben kann dann das Wasser hervortreten. Die Sonne war inzwischen so scharf, dass es für mich angenehmer war, die Bluse zu tragen.
Es war also nicht so kühl, sondern so heiß. Irgendwie war das sehr eigen mitten in der Wüste solche Wasserlöcher zu sehen.
Aber nichts gegen den kleinsten Pool in Coward Springs. Wir badeten da in 2 Mill. Jahre alten Wasser und es sprudelte und zischte, als ob es frisch geboren wäre. War halt ziemlich lange unter der Erde und die Freude war ungebrochen endlich wieder Tageslicht zu erblicken.