Muir Woods

John Muir kann sicher­lich zu ein­er der ersten wesentlichen Natürschützer der Welt gezählt wer­den. Auf ihn geht der erste Nation­al­park der Welt: der Yosemite Nation­al Park zurück.

Er lud den Präsi­den­ten ein, mit ihm eine Camp­ing­tour zu machen und erk­lärte ihm die Notwendigkeit des Natur- und Land­schaftss­chutzes. 1906 wurde Yosemite vom State Park zum Nation­al Park. Was mich an den Nation­al­parks hier so verza­ubert, ist tat­säch­lich ihre Urtüm­lichkeit. D.h. Die Wälder bleiben so weit und so gut es geht, ihnen selb­st überlassen.

Neben den Nation­al­park gibt es noch Nation­al Mon­u­ments. Nation­al Mon­u­ments kön­nen – im Gegen­satz zu Nation­al­parks – ohne Zus­tim­mung des Kon­gress­es vom Präsi­den­ten errichtet wer­den. Theodore Roo­sevelt machte erst­mals von dieser Möglichkeit Gebrauch, als er am 24. Sep­tem­ber 1906 den Dev­ils Tow­er in Wyoming auf diese Art schützte.

Was heißt das nun: Hier im Muir Woods Nation­al Mon­u­ment wurde ein Baum gefällt, aber erst nach­dem man 14 Tage den Trail ges­per­rt hat­te, weil man jed­erzeit damit rech­nete, dass er umfall­en und damit Men­schen gefährden würde. Ein ander­er fiel erst vor 14 Tagen, lei­der ist das Foto lange nicht so drama­tisch wie es in Real­ität aussah:

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Öster­re­ich ist ja nicht so groß, deshalb haben wir auch nicht so viele Nation­al­parks. So bin ich in Tirol eigentlich immer in Nutzwäldern unter­wegs gewe­sen. Nur war mir das damals nicht bewußt. In Öster­re­ich spricht man von nur einem Urwald: dem Roth­wald, der das einzige Strenge Natur­reser­vat Öster­re­ichs ist, d.h. kurz gesagt: kein Men­sch darf ihn betreten. Es wird auch nicht bekan­nt gegeben, wo er sich tat­säch­lich befindet.

Doch wenn ich ehrlich bin, waren es immer diese unberührten Wälder, die mich am meis­ten faszinierten und pack­ten. Diese Bäume waren es, die mich fes­sel­ten und neugierig darauf macht­en, mehr über sie wis­sen zu wollen. Erst als ich mich näher damit auseinan­der zu set­zen begann, erfuhr ich, dass Bäume solange sie leben genau­so “sicht­bar” bleiben, wie sie brauchen, nach­dem sie ver­stor­ben sind, auch wieder zu ver­schwinden. Als ob sie ihr eigenes Grab pfle­gen würden.

Das John Muir Nation­al Mon­u­ment wurde 1908 durch Präsi­dent Theodore Roo­sevelt gegrün­det, nach­dem der Abge­ord­nete des US-Kongress William Kent und seine Frau Eliz­a­beth aus pri­vat­en Mit­teln 120 ha gekauft und zweck­ge­bun­den der Bun­desregierung übergeben hat­ten. Auf Wun­sch des Stifters wurde es nach dem Natur­forsch­er und Naturschützer John Muir benannt.

Die Red­woods oder Küsten­mam­mut­bäume oder lateinisch Sequoia sem­per­virens sind hier die let­zten in Cal­i­fornien (ich werde weit­er im Nor­den noch andere besuchen). 
Stephan Endlich­er
img_1039 ein öster­re­ichis­ch­er Botaniker wählte den lateinis­chen Namen um seinen Chero­kee Stu­den­ten “Sequoy­ah” zu ehren, der ein eigenes Alpha­bet für die Sprache der Chero­kee entwick­elt hat.

Die Sequoya sind beein­druck­ende Bäume. Zunächst mal weil sie sehr groß sind, mit bis zu 110 m gehören sie zu den Baum­riesen. Sie haben ganz eigene Strate­gien zur Ver­mehrung entwick­elt: ein­er­seits macht­en sie etwas, was ich Fam­i­lien­bäume nenne. Wenn ein Baum abstirbt, dann entwick­eln sich aus seinen dur­chaus noch lebendi­gen Wurzeln rund­herum weit­ere Bäume.

img_1211Viele dieser Red­woods ste­hen also im Kreis zusam­men, so als ob sie ihre Mut­ter ehren wür­den oder ihre Fam­i­lie hochhalten.

Eine andere Art der Ver­mehrung passiert durch Sprossen und zwar richtige riesige Wim­merln von lock­er 1m Durchmess­er, die am Boden aber auch weit oben am Stamm wach­sen können.

Die Sprossen hoch in der Luft wer­den erst aktiv, wenn der Baum umfällt und so dient der alte Baum als Nährbo­den für seinen Nach­fol­ger. Sproßen, die bei den Wurzeln wach­sen, die begin­nen schon früh auszutreiben und bilden ein buntes Buschw­erk am Fuße eines Redwoods.

img_1208Zapfen bilden sie auch, die sind allerd­ings sehr unschein­bar, etwa 1 cm im Durchmess­er, und ste­hen in keinem Ver­hält­nis zu ihrem son­sti­gen Erschei­n­ungs­bild. Man würde nicht auf die Idee kom­men, dass aus diesen Wint­zlin­gen bis 110 m hohe Bäume wach­sen. Aber es ist so.

Es ist aber eher ungewöhn­lich, dass ein Red­wood alleine ste­hende wächst. In Wikipedia schreiben sie: Rönt­ge­nun­ter­suchun­gen zeigten, dass 1 bis 32 Prozent der Samen gesund sind, 0 bis 11 Prozent sind ver­pilzt und 58 bis 97 Prozent sind hohl oder mit Tan­nin gefüllt. Irgend­wie ver­ständlich, wenn man die anderen Möglichkeit­en der Ver­mehrung sieht.
img_1108Der älteste Küsten­mam­mut wurde mit Jahres­rin­gen, die 2200 Jahre zählen, bes­timmt. Allein der Gedanke, wieviel in dieser Zeit nur alleine bei uns Men­schen passiert ist, läßt mich ganz still wer­den. Für uns ist dies schon extrem lange her. Es war noch vor Christi Geburt, nur so als Anhaltspunkt 🙂

Wie so manche andere “alte” Bäume sind auch diese zum Teil “bran­dresistent” Vor dem Ein­greifen des Men­schen gab es in den Küsten­mam­mut­baum-Wäldern alle 20 bis 50 Jahre Feuer, die auch die Konkur­renz der Mam­mut­bäume durch andere Bäume verringerten. 

Es war der erste Wald, in den ich mich verliebte.

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