Am nächsten Tag ging’s nach Coober Pedy und die Strassenschilder wurden immer spannender,
der Name bedeutet: weißer Mann im Loch und sagt eigentlich alles. Die letzten Jäger nach verborgenen Schätzen oder gibt es sie noch irgendwo diese Menschen, die ins Nirgendwo aufbrachen mit der Sehnsucht nach Reichtum und der ewigen Geschichte, von einem Tag auf den anderen reich geworden und ebenso schnell wieder arm geworden zu sein.
Mir hingegen machte es Spaß nach meinem Anhänger aus recyceltem Glas gefragt zu werden, der einen Bruchteil an materiellem Wert zu den Opalen hier hatte.
Es war heiß und wir trafen uns dann alle im öffentlichen Schwimmbad. Man beachte: an 2. Stelle der Regeln stand, dass man nicht fluchen und unflätige Wörter verwenden darf. Andere Länder, andere Sitten.
Trotz der Versprechungen war die Nacht die heißeste und unangenehmste, unsere erhitzten Körper waren reine Heizkörper in den kleinen Räumen unter der Erde.
Um 5 Uhr morgens brachen wir dann zum Mond auf. Wer es nicht glaubt, hier unser Bus am Mond. Oder waren wir in Hollywood? Mad Max III wurde hier gedreht:
Es war der Tag mit den meisten Kilometern. Coober Pedy — Uluru-Kata Tjuta Nationalpark. Viel Wüste und viel sonst nichts, außer wir schwer übermüdet von den vielen Sonnenaufgängen, die wir die letzten Tage gesehen hatten (es bedeutete ja immer 1,5 Stunden früher aufbrechen, damit der Kindergarten rechtzeitig am passenden Platz ankommt.) Wie gern dachte ich an Griechenland, wo ich einfach aus dem Bett kroch, 30m zum Strand ging und erst dann mein Frühstück machte.
Und bis jetzt habe ich noch nichts über die Fliegen erzählt. Hitze, was soll’s, aber Fliegen, die direkt auf meine Augen zufliegen, wenn es im Ohr kitzelt und man sich kratzt und JEDESMAL hat man eine tote Fliege in der Hand, Fliegen, die es zu einem Vergnügen machen mit einem Moskitonetz am Kopf zu essen, nur Mund frei (und wir haben genug von ihnen gegessen). Zurecht hatten mir unsere Kühe immer leid getan, wenn 1000e Fliegen um sie schwirrten, nun tat ich mir leid. Es ist genauso lästig und penetrant wie es aussieht. Sepp war unser Fliegenjäger vom Dienst, der jeden quasi von Fliegen abstaubte, wenn wir in den Bus einstiegen. Schlangen, Echsen, Spinnen, das alles ist mir ziemlich wurscht, weil ich ihnen auch wurscht bin, aber nicht den Fliegen. Den Ameisen waren wir nur im Weg, das war was anderes.
Die Wanderung um den Uluru war großartig (bis auf die Fliegen, die beschlossen hatten, an diesem Tag besonders penetrant zu sein).
Wie immer ging es mir zu schnell, ich finde das Land viel zu aufregend und ich brauche viel mehr Zeit, um das Land in mich aufzunehmen. Trotz der verhältnismäßig langen Tour, für die ich mich entschieden hatte, war es doch viel zu schnell für mich. Ich bin langsam geworden und deshalb bin ich auch froh, jetzt ein paar ruhige Tage zu haben, um alles noch mal Revue passieren zu lassen.
Am nächsten Tag ging es zu den Olgas heute nennt man sie wieder nach ihrem ursprünglichen Namen Kata Tjuta, was viele Köpfe bedeutet.
Die gesamte Region ist ein heiliger Platz für Männer. 2 Wege führen durch, der Rest sollte nicht betreten werden, Valley of the Winds und es blaest ein angenehmer Wind, das kann ich euch sagen.
Im Gegensatz zum Uluru, der aus einheitlichem Sandstein besteht, der an der Oberfläche rostet und innen drinnen eher gelblich bis weiß ist, sind die Kata Tjuta Konglomerate von verschiedenen Steinen, dies führte zu dieser Art der Verwitterung.
Ein letzter Gang durch unser Camp bevor wir zum Kings Canyon aufbrachen.
Tom hielt noch an einem Ockerplatz und ich durfte alle anderen bemalen 🙂
Ein letztes Mal früh aufstehen, ein letztes Mal eine Wanderung früh am Morgen. Und wieder ein Platz zum länger Verweilen für mich.
Für euch der Canyon:
Für mich wieder Mal wunderbare Natur:
Dann ging’s nach Alice Springs. Das war’s in aller Kuerze. Mehr dann wieder daheim.