Das erste Tier, dem ich begegnete, war ein Kojote. Ich weiß nicht, ob er sein Revier erweiterte, oder ob er nicht recht wusste, was tun, denn am Straßenrand lag ein Kadaver eines anderen Kojoten, über den sich gerade ein Adler und später ein Rabe hermachten. Normalerweise sind sie Einzelgänger, aber Frühling ist auch die Zeit, wo sich 2 zusammentun, wer weiß. (Die romantische Variante, dass hier einer trauert, war natürlich die erste, die mir kam.
Die erste Elchkuh, die ich sah, schaute mich mindestens genauso verwundert an wie ich sie. Ein Foto? Keine Zeit, ich musste staunen. Alle weiteren waren weit weg,
bis jetzt schaffte ich es nicht, noch einmal einem näher zu kommen. Diese hier war sehr weit weg und erst als ich das Bild am Computer vergrößerte, war ich mir sicher einen Elch gesehen zu haben.
Am Bear Butte sah ich ein Murmeltier und ich fürchte, es war krank, denn es hatte sich in der Nähe der Toiletten häuslich eingerichtet, die Nase zeigte viele Geschwüre.
Doch wir beide beobachteten uns gegenseitig in aller Ruhe und keiner versuchte den anderen zu stressen. Ein Leben miteinander in Stille und Frieden.
Verwandte der Murmeltiere sind die Präriehunde, die nicht von allen geliebt werden. Sie bauen unterirdische Bauten — manche sprechen von ganzen Städten — und wenn wilde Reiter ein Pferd durch die Gegend jagen, kann es sein, dass sich das Pferd verletzt. Ohne den Reiter würde dies nicht passieren.
Die Ziesel aus Mammoth Hot Springs gehören übrigens zur gleichen Familie. Es handelt sich um Nagetiere, so wie Streifenhörnchen, besser bekannt als A- und B‑Hörnchen, zumindest bei jenen, die Micky Mouse als Kinder lasen.
Streifenhörnchen oder Chipmunks habe ich bislang überall gesehen, ob das mitten in Madison war oder in Kalifornien, dieses hier war in 3000m Höhe in den Bighorn Mountains.
Das bringt mich zu den Bighorn Sheep. Bevor ich noch von diesem hörte, wusste ich zumindest, dass es sich nicht um eine Mountain Goat handelte, wie eine andere Besucherin in den Badlands von South Dakota meinte, als sie in der Ferne auf einem Berg die Silhouette sah.
Es war das erste Dickhornschaf, das ich sah und eigentlich kann ich mich nicht entsinnen, von einem solchen gehört zu haben. Ich dachte zuerst mal an einen Steinbock. Das erste war weit weg, das nächste allerdings ging an meinem Auto vorbei, so nah, dass ich zuerst nur schauen konnte, die Großaufnahme von seinem Hintern erspar ich euch, aber eine Aufnahme des ganzen Schafes von hinten darf sein. Wilde Schafe in Europa sind seit 3000 Jahren ausgestorben.
Die Wapiti-Hirschkuh ist verhältnismäßig klein, denn der Hirsch ist richtig riesig. Wichtig für uns Deutschsprechenden ist der Name. Unter Wapitihirsch kennen wir ihn, so kann er auch in den USA genannt werden, doch meist wird er Elk genannt, während die Briten den Elch, so wie wir, ‘elk’ nennen. Wapiti bedeutet weißes Hinterteil, die Shawnee nannten ihn so.
Und da waren Tiere, da ergab sich der Name von selbst, die Longhorns. Klar kennt man die aus Western, doch achte ich auf irgendwelche Rindviecher die irgendwo rumlaufen?
Wie lange die Hörner diese Longhorns sind, wurde mir erst klar, als ich sie selbst sah.
Die Adler und Falken, die Gänse und Geier, die zahlreichen Raben will ich dieses Mal nur erwähnen, ich sah sie fliegen und bewunderte sie. In Cody sah ich noch einen Truthahngeier, über den ich auch einen Vortrag am Devils Tower hörte. Sie gehören zur Gesundheitspolizei in der amerikanischen Tierwelt und eigentlich sieht man sie überall. Ich hatte sie anfangs nicht immer erkannt, nach ein paar Wochen war mir klar, wie oft ich sie über mir schweben sah.
Auf eine nähere Begegnung mit einem Bald Eagle, dem Weisskopfseeadler, musste ich lange warten, doch einmal startete einer direkt von einem Baum, an dem ich gerade vorbeiging. Ich blickte nur nach oben, weil es sich anhört, als ob etwas riesiges herunterstürzt. Doch er hob nur ab und flog in einem großen Bogen weg.
Die Büffel dürfen heute den Abschluss bilden. Der eine, der so gerade in meine Augen schaut, hat in Yellowstone einen Holzsteg gerade vor mir überquert. Wir Menschen sind sehr respektvoll stehen geblieben, wer weiß, ob er nochmal kehrt macht. Die Büffel in Yellowstone machen mir Freude, sie spazieren auf der Straße und wir haben Nachrang. Recht so!